37 Grad - die Einzeldokus - Wir hör'n uns, wenn ich tot bin!
- Gesellschaft
- Reportage
- mitfühlend
- ADUTDGS6
- 22.10.2024
- ZDF
Mit Verstorbenen chatten, digitale Abbilder für die Ewigkeit erschaffen – neueste Trauertechnologie und KI sollen das möglich machen. Doch wie wirkt das auf die menschliche Seele?
Trauer tut weh
Sarah (35) kämpft sehr mit dem Verlust ihrer 17-jährigen Tochter Elina. Diese ist vor zwei Jahren Opfer eines Gewaltverbrechens geworden und litt seitdem unter einer starken posttraumatischen Belastungsstörung. Im Januar 2024 hat sich Elina das Leben genommen. Sarah kann das als Mutter kaum ertragen. Die Berufsschullehrerin ist arbeitsunfähig und besucht regelmäßig eine Psychotherapeutin. Halt geben ihr die zwei Söhne und Ehemann Tim. Doch Sarah setzt auch große Hoffnungen in die neuen Möglichkeiten von KI. "Ich weiß, dass ich Elina nicht zurückholen kann. Aber vielleicht kann eine KI sie so simulieren, dass ich dadurch die Worte sagen kann, die mir noch wichtig sind – und ich bekomme noch einmal eine Antwort von ihr? Ich konnte doch nie Abschied nehmen. Das stelle ich mir tröstlich vor."
Ein digitales "Ich" für die Tochter erschaffen?
Neben Sarah und Diana befragt der Film auch ChatGPT zu Themen der menschlichen und virtuellen Trauerbegleitung. Es geht um positive oder negative Auswirkungen von KI auf den Abschiedsprozess und um ein potentielles Suchtpotenzial für trauernde Angehörige. Im Gegensatz zum amerikanischen oder asiatischen Markt gibt es in Deutschland noch sehr wenige Erfahrungen mit KI-Trauerangeboten. Diese Angebote testen Sarah und Diana. "37°" begleitet sie auf ihrem Weg in diesem Neuland.