Mann mit Harke im Garten
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planet e. - die Einzeldokus - Artenvielfalt und ich

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Das Artensterben in Deutschland ist dramatisch - unsere heimische Biodiversität ist in Gefahr. Besitzer von Gärten und Balkonen entdecken jetzt, was sie selbst dagegen tun können.

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Artenvielfalt und ich
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Das Artensterben in Deutschland ist dramatisch - unsere heimische Biodiversität ist in Gefahr. Besitzer von Gärten und Balkonen entdecken jetzt, was sie selbst dagegen tun können.

Zahlreiche Insekten und Wildpflanzen in Deutschland sind bedroht durch Zerstörung, Zerschneidung oder Verlust ihrer Lebensräume. Dem kann fast jeder etwas entgegensetzen.

Natur unter Druck

Flächenversiegelung, industrielle Landwirtschaft und auch der Wunsch vieler Privatleute nach makellosen Rasenflächen und pflegeleichten Schottergärten nehmen heimischen Pflanzen und Tieren ihre natürlichen Lebensräume. Allein in Deutschland gelten über 7.000 Tierarten als akut gefährdet. Bei den Pflanzen sieht es ähnlich aus: fast ein Drittel aller Wildpflanzen in Deutschland ist vom Aussterben bedroht.

Private Gärten und Balkone können eine wichtige Rolle dabei spielen, diesem Verlust der biologischen Vielfalt entgegen zu wirken. Ein zentraler Faktor für den Erhalt und die Förderung von Biodiversität ist die Auswahl der richtigen Pflanzen. Denn die heimischen Insekten sind auf heimische Wildpflanzen als Futterquelle oder Lebensraum angewiesen. "Wir haben viele spezialisierte Insektenarten, die genau an bestimmte Pflanzen gebunden sind", erklärt Landschaftsgärtner Paul Becker. "Werden diese verdrängt, verschwinden mit den Pflanzen auch die Insekten."

Konzepte für naturnahe Gärten

Paul Becker will diesem Trend entgegenwirken. Seit drei Jahren hat sich der Landschaftsgärtner auf naturnahe und artenfördernde Gärten spezialisiert. Zurzeit unterstützt er Nina und Heiko Bernitt aus Gau-Bischofsheim dabei, ihre kleine Grünanlage biodivers zu gestalten. Die Familie wünscht sich eine Mischung aus Nutz- und Naturgarten, der ein Spielplatz für Tochter Rosalie und gleichzeitig Lebensraum für möglichst viele heimische Arten sein soll.

Dass Artenschutz auch auf kleinsten Flächen mitten in der Stadt möglich und sinnvoll ist, zeigen Gemeinschaftsprojekte wie das "Nirgendwo" in Berlin. Dort versucht man sogar winzige Balkone für die Pflege der Vielfalt von Pflanzen und Insekten zu nutzen. Mit ihrem sechs Quadratmeter großen Balkon nimmt auch Nadja Christiansen an dem Projekt teil – und lernt als Mitglied eines Workshops die Grundlagen naturnahen gärtnerns.

Ungenutzte Potentiale

Welches Potenzial unsere Gärten bei der Rettung seltener Arten haben, will Dr. Alexandra Dehnhardt vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung mit ihrem Projekt "gARTENreich" erforschen "Es gibt zu Gärten und Privatgärten in Deutschland relativ wenig quantitative Daten – daher ist es auch ein Ziel des Projekts, mehr darüber herauszufinden."
In Gütersloh haben Dehnhardt und ihr Team dafür Privatgärten in "Real-Labore" verwandelt. Zusammen mit den Gartenbesitzern wurden Konzepte für eine naturnahe Gartengestaltung entwickelt und umgesetzt.

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