Männer sind von Alkoholsucht etwa doppelt so oft betroffen wie Frauen, ansonsten verteilt sich die Krankheit gleichmäßig über alle Altersgruppen und Schichten. Die Abhängigkeit entwickelt sich meist ganz allmählich und manche Menschen sind dafür anfälliger als andere. Zu den Risikofaktoren gehören eine gewisse genetische Veranlagung sowie bestimmte Persönlichkeitsmerkmale wie zum Beispiel die Neigung, Probleme eher zu verdrängen als sich ihnen zu stellen. Aber auch ein Freundeskreis, in dem regelmäßig und viel Alkohol konsumiert wird, kann den Weg zur Sucht ebnen.
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Merkmale einer Alkoholsucht
Für die Diagnose einer Abhängigkeit gibt es verschiedene Kriterien. Dazu gehören ein starkes Verlangen nach Alkohol, eine nachlassende Wirkung bei gleicher Trinkmenge, was dazu führt, dass immer mehr getrunken wird, körperliche Entzugserscheinungen bei Abstinenz, ein Vernachlässigen des sozialen Lebens, ein Verlust der Kontrolle über den Konsum und ein Weitertrinken trotz bereits bestehender, alkoholbedingter Schäden.
Liegen drei von diesen Merkmalen vor, geht man von einer Alkoholabhängigkeit aus. Beim Verdacht auf die Sucht können auch spezielle Fragebögen helfen, außerdem gibt es bestimmte Laborwerte, die deutliche Hinweise auf einen übermäßigen Alkoholkonsum liefern können.Alkohol im Job - wichtige Fragen und Antworten
Ist es erlaubt, zur Beförderung mit den Kollegen mit einem Glas Sekt anzustoßen? Dürfen es dann auch zwei sein? Wie sollten sich Beschäftigte verhalten, wenn sie merken, dass ein Kollege am Arbeitsplatz heimlich trinkt? Dr. Peter Raiser von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. im Gespräch.
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Hilfe unter ärztlicher Aufsicht
Am Anfang der Therapie steht die Entgiftung, das heißt der körperliche Entzug mit abruptem Stopp des Alkoholkonsums. Manche Patienten leiden dabei unter heftigen Entzugserscheinungen wie zum Beispiel Nervosität, Schwitzen, Zittern oder Übelkeit. Deshalb empfiehlt es sich, die Entgiftung unter ärztlicher Aufsicht – ambulant oder stationär – durchzuführen. Dieser körperliche Entzug dauert etwa ein bis zwei Wochen. Daran sollte sich dann eine spezielle Rehabilitation anschließen. Auch dafür stehen den Betroffenen sowohl ambulante als auch stationäre Einrichtungen zur Verfügung.
In der Rehabilitation erhalten die Patienten psycho-, ergo- und sozialtherapeutische Betreuung und lernen zum Beispiel schwierige Situationen zu erkennen und zu meistern. Außerdem bekommen sie Unterstützung bei der Rückkehr ins Arbeitsleben.Die Behandlung weiterführen
Nicht selten liegen psychische Begleiterkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen vor, die mit therapiert werden. Die Dauer der Rehabilitation liegt zwischen acht und 15 Wochen. Danach kann es ratsam sein, eine psychotherapeutische Behandlung fortzusetzen oder eine Selbsthilfegruppe zu besuchen, um die langfristigen Abstinenzchancen zu erhöhen. Etwa zwei Drittel der gezielt in Deutschland behandelten Patienten schaffen es, langfristig trocken zu bleiben.
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