„5G ist die fünfte Mobilfunkgeneration“, erklärt ZDF-Redakteur Sven-Hendrik Hahn. „LTE ist zum Beispiel die vierte Generation, also 4G, UMTS – 3G – die dritte. Mit dem GSM-Netz fing das mobile Telefonieren einmal an.“ Doch ums Telefonieren gehe es bei 5G nicht, vielmehr solle damit der Datentransfer beschleunigt werden. „Die Rede ist von einer Downloadgeschwindigkeit von zehn Gigabit pro Sekunde. Das entspricht einer Downloadgeschwindigkeit von nicht einmal zehn Sekunden für einen Hollywood-Film in bester Qualität“, skizziert Hahn. Außerdem gehe es um sehr kurze Antwortzeiten – wichtig etwa, wenn man mit dem Auto unterwegs ist. „Mir erscheint das in den nächsten Jahren kaum realistisch. Das wäre rund 1000 Mal schneller, als wir alle jetzt im Schnitt surfen“, gibt Hahn zu bedenken.
Nachdem nun festgelegt wurde, nach welchen Regeln sich die Anbieter für eine Lizenz bewerben können, findet Anfang 2019 die Auktion statt. „Ganz sicher teilnehmen werden Telekom, Vodafone und Telefónica; 1&1 überlegt noch. 2020 soll der Startschuss sein, 2022 muss jeder Anbieter, der bei der Auktion zum Zuge kommt, in der Lage sein, mindestens 98 Prozent aller Haushalte mit schnellem mobilem Internet zu versorgen“, erklärt Sven-Hendrik Hahn. Hinzu kommen wichtige Bahnstrecken, Autobahnen und Bundesstraßen. „Das dürfte aber noch bis 2024 dauern.“
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Schluss mit weißen Flecken
Funklöcher entlang der Bahnstrecken und Autobahnen, schlechter Empfang in ländlichen Regionen: Die Landkarte für mobiles Internet in Deutschland weist noch immer viele weiße Flecken auf. Wenn es nach der Bundesnetzagentur geht, sollen diese mit der Einführung von 5G der Vergangenheit angehören: „Die Mobilfunkbetreiber sollen besser zusammenarbeiten und sich die Netze teilen, wenn nötig – oder für andere Anbieter zu vertretbaren Preisen öffnen. Das gibt es bisher noch nicht und diese Vorgehensweise ist auch sehr umstritten“, erklärt Sven-Hendrik Hahn.
Teurer soll es für die Kunden laut Einschätzung des ZDF-Redakteurs nicht werden: „Mobiles Surfen ist in den letzten Jahren eher günstiger geworden, obwohl das Tempo gestiegen ist. Insofern rechne ich damit, dass zunächst die ersten Tarife mit 5G-Option etwas teurer werden, aber wenn die breite Masse erreicht werden soll, wird das heutige Preisniveau wohl nicht überschritten.“ Zuerst werde ohnehin die Industrie großes Interesse am 5G-Netz haben. „Für Privatpersonen gibt es noch keine 5G-Handys zu kaufen. Ohne entsprechende Infrastruktur macht das keinen Sinn. Aber ich denke, im nächsten Jahr zum Mobile World Congress im Frühjahr wird das Thema Fahrt aufnehmen.“ Sven-Hendrik Hahn hält es für realistisch, dass es noch mindestens fünf Jahre dauern wird, bis 5G bei Privatkunden ankommt. „Aber grundsätzlich wird mobiles Surfen schneller, da der Ausbau der anderen Netze zunächst parallel weitergehen soll“, ergänzt er.
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