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F wie Fälschung (2/4) - Meisterwerke

In der 2. Folge stellt Berkel Kunstfälscher vor und wie sie entdeckt wurden

Soldaten tragen Bild von van Meegeren "Christus und die Ehebrecherin"

Han van Meegeren, Eric Hebborn, Giacometti-Nachahmer: In der zweiten Folge der Reihe stellt Christian Berkel Kunstfälscher und ihre Tricks vor.

Datum:
02.03.2014
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Christian Berkel widmet sich in der zweiten Folge drei packenden Kunstfälscher-Geschichten aus den vergangenen Jahrzehnten. Beginnend bei Han van Meegeren in den 1940er Jahren spannt er einen Bogen über Eric Hebborn in den 1960ern/70ern bis hin zum aktuellen Fall eines Giacometti-Fälschers. Dabei beleuchtet er nicht nur, wie es den Fälschern gelungen ist, Kunstexperten zu täuschen, sondern auch, welche Fehler sie gemacht haben und wie sie schließlich entdeckt wurden.

Amsterdam, 1945: Joseph Piller, leitender Ermittler in Sachen Kunstraub, glaubt, einen großen Fang gemacht zu haben. Vor ihm im Verhörraum sitzt Han van Meegeren, ein bekannter Künstler und angeblicher Nazi-Kollaborateur. Ausgerechnet dem deutschen Reichsmarschall Hermann Göring soll er ein holländisches Meisterwerk, ein Gemälde von Johannes Vermeer, verkauft haben.

Van Meegeren droht eine schwere Strafe. Bisher hat er zu den Vorwürfen geschwiegen, doch dann kann er sich nicht mehr zurückhalten: "Es war kein Vermeer, es war ein Van Meegeren. Ich habe das Bild gemalt." Ein unglaubliches Geständnis, das sich tatsächlich als wahr herausstellte. Der Fälscher wurde zum Nationalhelden: Der Mann, der Göring an der Nase herumgeführt hatte. Doch Göring war nicht der Einzige, den Han van Meegeren geprellt hatte.

Angebliche Vermeers

Auch seinen Landsleuten hatte er angebliche Vermeers verkauft und damit Millionen verdient. Seine Gemälde wurden als beste "Vermeers" überhaupt gefeiert und erhielten einen Ehrenplatz in den großen Museen der Niederlande. Vor Gericht behauptete Han van Meegeren, Geld sei nie sein oberstes Ziel gewesen, er hätte nur den Experten beweisen wollen, dass sein Können ebenso groß sei wie das der alten Meister.

Damit ist er nicht allein, denn viele überführte Kunstfälscher geben das Streben nach Anerkennung als Triebfeder ihres Handels an. Ihr größter Wunsch sei es, anderen zu beweisen, dass die eigene Kunst genauso gut ist wie die der berühmten Meister – oder vielleicht sogar besser.

Geltungsdrang überführte den Fälscher

Zeitzeugen, Kunstfahnder und Experten kommentieren Fallbeispiele und wie die Fälscher entdeckt wurden. So fälschte der Brite Eric Hebborn so viele Zeichnungen, dass Sachverständige schließlich auch seine "Handschrift“ erkannten. Seine Freude am Täuschen und sein Geltungsdrang wurden ihm zum Verhängnis. Im Fall eines Fälschungs-Deals von Giacometti-Plastiken konnten bisher nur die Drahtzieher, ein Mainzer Kunsthändler und ein angeblicher Graf, verhaftet werden.

Der eigentliche Schöpfer der Werke, ein niederländischer Künstler, hat sich inzwischen nach Thailand abgesetzt. Ernst Schöller vom Landeskriminalamt Stuttgart erzählt von dem erhebenden Moment, als die Ermittler ein einfaches Hinterhof-Lager in Mainz öffneten und "soweit das Auge reicht" nur Giacomettis stehen sahen – über 1000 falsche Skulpturen und Abgüsse.

Und die Spezialisten des Amsterdamer Rijksmuseums (Michel van de Laar und Arie Wallert) untersuchen die Gemälde von Han van Meegeren und kommen nicht nur den Rätseln ihrer Herstellung auf die Spur, sondern erfahren auch viel über die Persönlichkeit des niederländischen Fälschers.

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