"Corona und die Folgen - Zwischen Panik und Pandemie" mit Dr. Wolfgang Wodarg
Derzeit gibt es unterschiedliche Bewertungen, wie bestimmte Phänomene beim Coronavirus einzuordnen und zu erklären sind, zum Beispiel was Ansteckung und Krankheitsverläufe betrifft. Den wissenschaftlichen Diskurs zu ermöglichen, die wissenschaftliche Auseinandersetzung darzustellen, war die Absicht des "Frontal 21"-Videos vom 10. März 2020. Aus Sicht der Redaktion gehört es zur Aufklärung dazu, dass es Wissenschaftler, Ärzte und Experten des deutschen Gesundheitssystems gibt, die eine abweichende Einschätzung haben, was die Verbreitung des Coronavirus und mögliche Gegenmaßnahmen betrifft.
Einer davon ist der Lungenfacharzt und langjährige SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Wolfgang Wodarg. Er hat neben seiner Ausbildung zum Lungenfacharzt an der renommierten John Hopkins University Epidemiologie im Rahmen eines Stipendiums studiert. Beim Ausbruch der sogenannten "Schweinegrippe" 2009 war er als SPD-Politiker Vorsitzender des Gesundheitsausschusses im Europarat in Straßburg und initiierte den Untersuchungsausschuss zur "Schweinegrippe".
Von einem wissenschaftlichen Konsens sind die Wissenschaftler bei den Fragen rund um das Coronavirus noch weit entfernt. Prof. Tom Jefferson, Epidemiologe des renommierten Cochrane-Instituts aus Rom, teilt die Bewertung Wodargs. Wissenschaftler des Cochrane-Instituts arbeiten beständig daran, die evidenzbasierte Medizin weiter zu entwickeln, so dass Entscheidungen in Gesundheitsfragen durch hochwertige systematische Übersichtsarbeiten und Metaanalysen getroffen werden. Jefferson stellt dabei immer wieder heraus, dass Viren generell, das Coronavirus im Besonderen, nicht ausreichend erforscht sind, um abschließende Ergebnisse über die Gefährlichkeit von Viren und zu den Gegenmaßnahmen zu erbringen.
Im Übrigen verwahrt sich Dr. Wodarg, der zudem im Vorstand von "Transparency Deutschland" die Arbeitsgruppe für Gesundheit leitet, gegen Vorwürfe, er sei Verschwörungstheoretiker: "Ich bin Wissenschaftler. Ich habe meine Zeit noch niemals mit Verschwörungstheorien verbracht, und werde das auch nicht tun."