Die Enttäuschung nach dem Ende seiner Wimbledon-Träume stand Alexander Zverev deutlich ins Gesicht geschrieben. Der 20-Jährige ärgerte sich maßlos über seine verpasste Chance, erstmals ins Viertelfinale einzuziehen.
Gekämpft bis zum letzten Ballwechsel - und am Ende doch im Achtelfinale gescheitert. Deutschlands bester Tennisspieler Alexander Zverev unterlag am Montagabend dem an Nummer sechs gesetzten Milos Raonic aus Kanada 6:4, 5:7, 6:4, 5:7, 1:6 und verpasste damit sein erstes Viertelfinale bei einem Grand-Slam-Turnier.
"Es ist einfach frustrierend", sagte Zverev und haderte vor allem mit seinen vergebenen Breakchancen. "Nur drei von 17, das ist schlecht." Der 20 Jahre alte Hamburger war über weite Strecken seiner Achtelfinal-Premiere bei einem Grand-Slam-Turnier der bessere Spieler. Weil Zverev jedoch zu viele Chancen liegen ließ, unterlag er dem Vorjahresfinalisten. Damit verpasste der Youngster auch ein Duell mit seinem Kindheitsidol Roger Federer (Schweiz).
Ohne Satzverlust war der jüngere der beiden Zverev-Brüder auf den berühmten Rasenplätzen an der Church Road bis ins Achtelfinale vorgedrungen. Und auch gegen Raonic legte das größte deutsche Talent seit Boris Becker und Michael Stich selbstbewusst und cool los.
Kontrahent auf Augenhöhe
Von den Monster-Aufschlägen seines kanadischen Gegenübers mit mehr als 220 Stundenkilometern ließ sich Zverev nicht zermürben. Er erwies sich als Kontrahent auf Augenhöhe, schlug nur wenig langsamer auf als Raonic und und zelebrierte Breaks mit der Becker-Faust. Die Partie wurde zu einem nervenaufreibenden Auf und Ab. In 36 Minuten ging Satz eins an Zverev, in 46 Minuten Satz zwei an Raonic. Wiederum 46 Minuten brauchte Zverev für den Gewinn des dritten Durchgangs.
Im vierten dann führte Zverev beim Stand von 5:6 aus seiner Sicht mit 40:15, schaffte es trotz eigenen Aufschlags aber nicht in den Tiebreak, sondern musste nach 48 Minuten den Satzverlust hinnehmen - der wohl entscheidende Moment, der die Partie zugunsten von Vorjahresfinalist Raonic kippen ließ.