Nach dem Last-Minute-Klassenerhalt fordern Spieler und Verantwortliche beim VfL Wolfsburg Konsequenzen. Stürmerstar Mario Gomez lässt seine Zukunft bei den Wölfen offen.
"Das ist natürlich kein Erfolg für den Verein, wir haben nur das absolute Minimum erreicht", hatte Wolfsburgs Trainer Andries Jonker nach dem 1:0 (0:0) im Rückspiel des Relegations-Derbys bei Eintracht Braunschweig klar gemacht.
So kündigte der mächtige VW-Konzernvorstand und Aufsichtsratschef Francisco Javier Garcia Sanz nach der desolaten Saison Konsequenzen an. "Natürlich kann es so nicht weitergehen. Oder glauben Sie, ich will jedes Jahr Relegation spielen", sagte er: "Wir müssen analysieren, was in dieser Saison passiert ist. Wir können ja nicht zufrieden sein mit dem, was wir erreicht haben."
Didavi fordert Kader-Umbruch
Klare Stimmen kamen aber auch aus der Mannschaft. So forderte Mittelfeldspieler Daniel Didavi die Klubführung zu einer Neuausrichtung im Kader auf: "Hier im Verein wird sich einiges ändern müssen, das wissen die Verantwortlichen auch", sagte Didavi. "Es wurden viele Fehler gemacht. Wir haben letzte Saison einfach zu viele Spieler gehabt, die unzufrieden waren."
Der Klub habe viele Spieler, "die vielleicht einmal was Neues brauchen", wünscht sich Didavi einen Umbruch im Kader: "Wir brauchen einfach Spieler, die den Willen haben, etwas zu erreichen. Die Möglichkeiten sind in Wolfsburg riesig und das muss man endlich ausschöpfen."
Gomez: Verein darf Spieler hinterfragen
Didavi sei nach Wolfsburg "gekommen, weil ich Erfolg haben wollte und das ist immer noch so. Ich will oben spielen, ich will nicht wieder um den Abstieg spielen", sagte er. Auch Wolfsburgs Torjäger Mario Gomez fand deutliche Worte: "Ich glaube, dass nicht nur mit mir, sondern mit allen Spielern Gespräche stattfinden werden", sagte der Nationalspieler. Der Verein dürfe "jeden Spieler hinterfragen und analysieren - um nächstes Jahr eine starke Truppe auf das Feld zu schicken", so Gomez.
Seine eigene Zukunft bei den Wölfen ließ Gomez nach der Partie offen: "Mein Gefühl ist sehr gut. Was dann in den nächsten Tagen und Wochen dabei rauskommt, werden wir sehen", sagte der Angreifer, der noch einen Vertrag bis 2019 beim VfL besitzt, aber über eine Ausstiegsklausel verfügen soll: "Ich kann nur sagen, was ich immer gesagt habe - dass ich mich wahnsinnig wohl fühle."