Die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 findet wie ursprünglich geplant mit 32 und nicht mit 48 Mannschaften statt. Die Option einer Erweiterung des Turniers in Katar werde nicht weiterverfolgt, teilte der Weltverband FIFA mit.
"Nach einem sorgfältigen und umfassenden Konsultationsprozess mit allen wichtigen Beteiligten wurde entschieden, dass unter den gegenwärtigen Umständen ein derartiger Vorschlag jetzt nicht unterbreitet werden kann", heißt es in dem FIFA-Statement zu Katar. Daher werde dem am 5. Juni in Paris tagenden FIFA-Kongress auch kein Szenario mit einer 48er-WM unterbreitet. Bei dem Kongress hätte eigentlich eine endgültige Entscheidung über die Aufstockung fallen sollen.
Zusatzeinnahmen in Millionenhöhe versprochen
Wie der Verband weiter erklärte, habe eine gemeinsame Analyse mit Katar ergeben, dass aufgrund der fortgeschrittenen Vorbereitungsphase und der Notwendigkeit einer detaillierten Bewertung von möglichen logistischen Auswirkungen auf das Gastgeberland mehr Zeit erforderlich wäre und deshalb eine Entscheidung nicht vor dem Stichtag im Juni gefällt werden könne.
FIFA-Chef Gianni Infantino persönlich wollte das Teilnehmerfeld von 32 auf 48 Mannschaften aufstocken. Davon hatte er sich zusätzliche Einnahmen in Millionenhöhe versprochen. Doch eine Ausdehnung auf 48 Teams hätte große Probleme bereitet. Die geplante Infrastruktur ist auf das kleinere Format ausgelegt und ließe sich nicht mehr anpassen. Katar hätte sich also Co-Gastgeber ins Boot holen müssen.
Kein Co-Gastgeber in Sicht
Genau diese Suche nach einem Mitausrichter gestaltete sich jedoch zu schwierig. Grund dafür sind die politischen Probleme Katars mit einigen seiner Nachbarstaaten. Eine Staatengruppe unter Führung Saudi-Arabiens boykottiert Katar seit 2017 politisch und wirtschaftlich. Lediglich die politisch weitgehend neutralen Staaten Kuwait und Oman waren als Co-Gastgeber denkbar. Allerdings hatte Oman bereits erklärt, nicht bereit für die Ausrichtung von WM-Spielen im Jahr 2022 zu sein.
Die erste WM mit 48 Teams wird somit erst 2026 in den USA, Kanada und Mexiko über die Bühne gehen. Die Aufstockung dieses Turniers ist bereits beschlossen.
dpa, sid