Der VfB Stuttgart hat nur zwei Tage nach der Beurlaubung von Tayfun Korkut einen neuen Trainer gefunden. Markus Weinzierl soll dem Tabellenletzten der Fußball-Bundesliga auch einen neuen Spielstil verpassen.
Der VfB Stuttgart hat mit Markus Weinzierl als neuen Trainer eine schnelle Lösung gefunden. Nur zwei Tage nach der Trennung von Tayfun Korkut einigte sich der Tabellenletzte der Fußball-Bundesliga mit dem 43-Jährigen auf eine Zusammenarbeit.
Weinzierl, vormals Trainer von Schalke und Augsburg, erhielt am Dienstag einen Vertrag, der nach Vereinsangaben bis zum 30.06.2020 gilt.
Schwierige Aufgaben gleich zu Beginn
Der neue Trainer wird am Mittwoch das erste Training leiten. "Mit Markus Weinzierl haben wir einen absolut erfolgshungrigen Trainer verpflichtet, der die Bundesliga genau kennt und weiß, auf was es in unserer Situation ankommt" , sagte VfB-Sportvorstand Michael Reschke in einer Vereinsmitteilung: "Unsere Gespräche waren vom ersten Moment an sehr vertraut und zielführend."
Weinzierl soll die Stuttgarter aus ihrem Tief befreien und sportlich weiterentwickeln, was Korkut nicht gelungen war. Seine ersten, schwierigen Aufgaben mit den Schwaben werden nach der Länderspielpause das Heimspiel gegen Borussia Dortmund am 20. Oktober und anschließend das Duell mit 1899 Hoffenheim sein.
15 Monate ohne Trainerjob
Der Niederbayer war seit seinem Abschied vom FC Schalke 04 vor etwas mehr als 15 Monaten ohne Trainerjob. Die Schalker hatten sich nach einer enttäuschenden Saison und dem zehnten Platz im Juni 2017 von ihm getrennt. Weinzierls Ruf hatte die Station bei den ambitionierten Gelsenkirchenern nicht gut getan, ganz anders als die beim FC Augsburg. Beim Außenseiter hatte er vier Jahre erfolgreich gearbeitet und ihn mit erfrischendem Fußball in die Europa League geführt.
Für die Zukunft ist das internationale Geschäft auch ein Ziel des VfB. Weinzierl ist bei den Schwaben bereits der elfte Trainer in fünf Jahren. Auch Sportvorstand Reschke dürfte sich an der Personalie Weinzierl messen lassen müssen. Geht auch die Zusammenarbeit mit Weinzierl schief, würde der Sportchef in die Kritik geraten. Die Glaubwürdigkeit des 61-Jährigen hatte Kratzer abbekommen, seit er Korkut beurlaubte, obwohl er ihm noch wenige Stunden zuvor öffentlich das Vertrauen ausgesprochen hatte.
VfB hofft auf Weinzierl-Effekt
Für Weinzierl wird es in erster Linie darum gehen, der Mannschaft einen mutigeren Spielstil zu verpassen. Das Potenzial ist nicht nur dank der vielversprechenden Sommer-Transfers vorhanden. Dennoch hatte der VfB zuletzt unter Korkut in der Offensive kaum stattgefunden. Der biedere Spielstil mündete in einer sportlichen Krise, die mit der Niederlage in Hannover ihren bisherigen Tiefpunkt in der noch jungen Spielzeit erreichte.
"Der VfB ist ein großer Verein, der sich momentan in einer sportlich schwierigen Situation befindet", sagte Weinzierl: "Dennoch bin ich vom Potenzial der Mannschaft und des Vereins überzeugt. Ich brenne darauf, die Arbeit mit meiner neuen Mannschaft zu beginnen."