Aus drei mach vier: In Spielen des DFB-Pokals ist ab sofort eine vierte Einwechslung im Falle einer Verlängerung möglich.
Ab sofort dürfen die Trainer im DFB-Pokal einen vierten Spieler einwechseln, wenn das Spiel in die Verlängerung geht. Einem entsprechenden Pilot-Antrag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) stimmte am Freitag das für Regeln zuständige Football Association Board IFAB des Weltverbandes FIFA zu.
Regelung ab nächster Pokalrunde
"Wir haben die Belastung der Spieler im Blick. Die Trainer haben nun eine Möglichkeit mehr, diese zu steuern", sagte der für den Spielbetrieb zuständige DFB-Vizepräsident Peter Frymuth: "Die Teilnahme an dem Pilotprojekt ermöglicht die praxisnahe Bewertung der vierten Einwechslung mit Blick auf die Vorteile. Aber es ist auch möglich, etwaige negative Auswirkungen im Hinblick auf den Wettbewerb festzustellen."
Sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern soll diese Regelung bereits in der nächsten Runde greifen und auch für die gesamte Spielzeit 2017/2018 Bestand haben. Alle deutschen Vereine, die in den beiden Wettbewerben noch vertreten sind, hatten der Teilnahme an dem Pilotprojekt zuvor zugestimmt. "Wir sind froh, dass alle Vereine den sportlichen Nutzen dieser Regelung sehen", sagte Frymuth.
Weniger Spieler mit Krämpfen
Bereits bei der WM 2014 in Brasilien hatten Experten intensiv über die feste Installierung einer neuen Regel diskutiert, die den Mannschaften zusätzlichen Spielraum bei den Auswechslungen ermöglichen sollte. "Das Spiel ist unglaublich schnell geworden", hatte der ehemalige französische Nationaltrainer Gerard Houllier damals als Teil einer Expertengruppe gesagt: "Wir hätten weniger Spieler mit Krämpfen."
Erstmals in der Fußball-Geschichte hatte es vier Wechsel in Deutschland gegeben - am 21. Juli dieses Jahres in Sandhausen. Bei der U19-EM wurden im Spiel um Platz fünf zwischen Deutschland und der Niederlande der DFB-Spieler Emmanuel Iyoha sowie der Niederländer Michael Vlap in der Verlängerung eingewechselt. "Als Trainer begrüße ich diese Maßnahme", hatte DFB-Coach Guido Streichsbier gesagt.
Mit der vierten Einwechslung setzt sich letztlich eine stetige Entwicklung fort. 1967 durfte im Fußball erstmals ein verletzter Spieler pro Mannschaft ersetzt werden. Seit 1968 durften zwei Akteure ausgewechselt werden, seit 1995 dann drei Spieler.