Zwei späte Tore von Emil Forsberg haben RB Leipzig den Einzug ins Achtelfinale der Champions League beschert. Der Schwede traf gegen Benfica Lissabon nach 0:2-Rückstand mit einem Doppelpack noch zum 2:2 (0:1). Nichts zu holen war für Borussia Dortmund beim 1:3 (0:2) beim FC Barcelona.
Lehrstunde im Schicksalsspiel: Auf Lionel Messis Zauberbühne wurde der BVB lange zum staunenden Statisten degradiert. Im ersten von zwei Endspielen für den wackelnden Trainer Lucien Favre wachte die Borussia beim FC Barcelona zu spät auf und muss nach einem 1:3 (0:2) um den Einzug ins Champions-League-Achtelfinale bangen. Selbst ein Sieg gegen Slavia Prag am 10. Dezember führt zum Abschluss der Gruppe F nicht sicher in die Runde der letzten 16.
Messi krönt Gala mit 613. Tor
Messi lieferte in seinem 700. Spiel für Barca eine weitere Demonstration seiner Extraklasse. Das 1:0 legte er Luis Suarez auf (29.), das 2:0 erzielte er nach genialer Kombination mit dem Uruguayer selbst (33.). Es war sein 613. Tor für die Katalanen. Beim 3:0 von Antoine Griezmann war Messi wieder Vorbereiter (67.). Jadon Sancho gelang das Dortmunder Tor (77.) in einer besseren zweiten Halbzeit, er traf zudem die Querlatte (87.). Der bemühte BVB durfte phasenweise mitspielen, hatte aber aufgrund seiner Schlampigkeiten nie eine echte Chance.
Dabei begann die Partie vor 90.071 Zuschauern gar nicht schlecht. Nach 60 Sekunden hatte Nico Schulz die Riesenchance zum 0:1, scheiterte aber an seinem DFB-Kollegen Marc-Andre ter Stegen im Barca-Tor. Dann schnürten die Gastgeber Dortmund angeführt von Messi in der eigenen Hälfte ein. Die Katalanen nahmen nach einer Stunde einen Gang raus. Dortmund versuchte, sich Chancen zu erspielen, lief aber Gefahr, nach Ballverlust überrannt zu werden. Es war eine bessere Phase von Barcelonas Gnaden, in der Brandt noch einmal an ter Stegen scheiterte (63.). Mit dem 3:0 war das Spiel quasi gelaufen.
Furiose Aufholjagd in Leipzig
RB Leipzig setzte derweil mit einer furiosen Aufholjagd und dem Einzug in die K.o.-Runde den nächsten Meilenstein in seiner noch jungen Klub-Geschichte. Weil sich im frühen Spiel Zenit St. Petersburg 2:0 gegen Olympique Lyon durchgesetzt hatte, genügt Leipzig in zwei Wochen bei den Franzosen bereits ein Punkt zum Gruppensieg. Forsberg ließ mit seinem Anschlusstreffer durch einen Foulelfmeter (90.) Hoffnung aufkeimen - dann traf der Schwede auch noch in der neunminütigen Nachspielzeit zum 2:2 (90.+5). Dabei lief zunächst alles gegen Leipzig: Pizzi (20. Minute) nutzte einen Abwehrschnitzer zur überraschenden Führung, Carlos Vinicius (59.) erhöhte nach einem weiteren Patzer.
Mit dem Selbstvertrauen von 16 Toren aus den vergangenen drei Bundesliga-Spielen war RB vor 38.339 Zuschauern in die Partie gegangen und drängte direkt auf die Führung. Doch stattdessen schlug Benfica eiskalt zu, weil die beiden Neuen in der Leipziger Startelf nicht konsequent genug verteidigten. Erst ließ sich Ethan Ampadu mit einem schlichten Doppelpass austricksen, dann ging Marcelo Saracchi gegen Pizzi zu zögerlich in den Zweikampf. Lissabon verteidigte mit zwei eng gestaffelten Viererketten und tauchte nur selten vor dem RB-Tor auf. Doch wenn sich die Portugiesen mal ein Herz fassten, wurde es gleich gefährlich. Pech hatte RB-Schlussmann Peter Gulacsi, der ein Knie an den Kopf bekam und durch Yvon Mvogo ersetzt werden musste.
Quelle: dpa, sid