Der erste Titel der Saison 2018/19 geht an den FC Bayern. Im Supercup-Duell gegen Pokalsieger Eintracht Frankfurt setzte sich der deutsche Meister souverän mit 5:0 (2:0) durch. Lewandowski traf dreimal.
Auch der Heimvorteil hat Eintracht Frankfurt nicht geholfen: Im Supercup-Duell gegen Meister FC Bayern war der Pokalsieger chancenlos. Die Münchner sicherten sich hochüberlegen den ersten Titel der Saison. 51.500 Zuschauer sahen drei Treffer des überragenden Robert Lewandowski - nie zuvor in der Geschichte des Wettbeerbs war dies einem Spieler gelungen. Das vierte Tor steuerte Kingsley Coman bei, Nummer fünf erzielte Thiago. Für die Bayern ist es der siebte Triumph im Supercup.
Bayern demonstriert Stärke
Mit dem höchsten Supercup-Sieg überhaupt nahm der Rekord-Champion erfolgreich Revanche für die überraschende 1:3-Schlappe im Pokalfinale. Dabei zeigte Lewandowski nach dem enttäuschenden K.o. mit Polen in der WM-Vorrunde und den Wechselgerüchten in der Sommerpause seine ganze Klasse. Der 29-Jährige, der von der Eintracht-Abwehr nicht zu kontrollieren und oft nur auf Kosten von Fouls zu bremsen war, bewies seinen bei der Weltmeisterschaft vermissten Torriecher. Sehr zur Freude von Bayern-Trainer Niko Kovac, der bei seiner Rückkehr ins alte Wohnzimmer respektvoll empfangen wurde.
Der 46 Jahre alte Fußball-Lehrer musste bei seinem Pflichtspieldebüt auf der Bayern-Bank zwar auf Frankreichs Weltmeister Corentin Tolisso, den von Paris St. Germain umworbenen Innenverteidiger Jérôme Boateng und Kolumbiens Star James Rodriguez verzichten. Um den ersten Titel mit den Bayern musste Kovac aber zu keiner Zeit bangen.
Wie im Training
Die Bayern kontrollierten von Beginn an das Spiel, taten sich in der Offensive zunächst aber schwer. Frankfurt stand in der Anfangsphase hinten gut und agierte auch ohne Kroatiens Vize-Weltmeister Ante Rebic, den Neu-Trainer Adi Hütter wegen Trainingsrückstands zunächst auf der Bank ließ, mutig nach vorne. David Abraham (7. Minute) und Jonathan de Guzman (15.) vergaben jedoch erste Gelegenheiten - das sollte sich schnell rächen. Nach Flanke von Joshua Kimmich köpfte Lewandowski die Bayern in Führung, die der polnische Nationalstürmer wenig später im Anschluss an eine Ecke erneut per Kopf ausbaute. Eintracht-Torwart Frederik Rönnow, der im Sommer als Nachfolger von Lukas Hradecky vom dänischen Vizemeister Brøndby IF gekommen war, machte dabei keine gute Figur. Das zweite Tor war der Stimmungskiller - auf den Rängen wie auf dem Platz. Die Hessen agierten fortan verunsichert und konnten die Bayern kaum noch fordern. Der Meister ließ Ball und Gegner wie im Training laufen.
Kurz vor dem Pausenpfiff gab es dann doch noch einen Aufreger, als Mats Hummels den durchgebrochenen Mijat Gacinovic als letzter Mann von den Beinen holte. Schiedsrichter Marco Fritz gab dem Nationalverteidiger zum Unmut der Frankfurter Fans nur Gelb. Der Video-Assistent griff in dieser Szene ebenso wenig ein wie nach 70 Minuten bei einem rot-würdigen Ellbogencheck von Abraham gegen Lewandowski. Zu diesem Zeitpunkt war die Partie längst entschieden, da die Bayern auch nach dem Wechsel sofort den Vorwärtsgang einlegten. Arjen Robben (48.) verpasste zunächst das 3:0, als er am prächtig reagierenden Rönnow scheiterte. Dafür netzten wenig später erneut Lewandowski und der kurz zuvor eingewechselte Coman ein. Thiago setzte den Schlusspunkt. In der Schlussphase spielten die Bayern zu zehnt, weil David Alaba sich verletzte und Kovac bereits dreimal gewechselt hatte. "Er hat einen Schlag gegen das Knie bekommen, wir werden das untersuchen. Ich hoffe, es ist nichts Ernstes", sagte Kovac.
Hummels: "Bedeutet sehr viel"
"Wir haben das über 90 Minuten sehr gut gemacht", sagte Kovac im ZDF: "Das Ergebnis war auch in der Höhe verdient. Aber man sollte das Spiel nicht überbewerten, auch nicht aus Frankfurter Sicht." Bayern-Abwehrchef Mats Hummels erklärte: "Der Titel bedeutet für den Verein und die Nationalspieler sehr viel nach den Enttäuschungen ab Ende April. Wir wollten positiv in die Saison starten mit einem Titel und sind froh, dass wir das geschafft haben."
Vor dem Auftakt in die Meisterschaft bestreiten beide Mannschaften in der kommenden Woche noch die erste Runde im DFB-Pokal. Titelverteidiger Frankfurt muss dabei zum SSV Ulm reisen, München muss beim SV Drochtersen-Assel (beide Samstag/15:30 Uhr) ebenfalls einen Regionalligisten bezwingen. In der Bundesliga geht es für die Bayern am Freitag, 24. August mit dem Heimspiel gegen Hoffenheim los (20:30 Uhr/live im ZDF), Frankfurt startet einen Tag später auswärts beim SC Freiburg.