Zweimal Platz fünf für deutsche Schwimmer
Die früh gescheiterte Medaillenkandidatin Anna Elendt hatte sich längst wortlos und kopfschüttelnd verabschiedet, als zwei Außenseiter knapp am WM-Podest in Fukuoka vorbei schrammten - und positive Schlüsse zogen. "Das war eine gute Erfahrung, schon mal ein Probelauf für das nächste Jahr", sagte Lucas Matzerath, der im kuriosen Finale über 100 m Brust als Fünfter nur 16 Hundertstelsekunden hinter drei zeitgleichen Silbergewinnern anschlug: "Das sind auf jeden Fall wertvolle Lektionen."
Angelina Köhler fehlte über 100 m Schmetterling eine halbe Sekunde zu Bronze, doch sie strahlte. "Super cool, neben den großen Stars zu schwimmen, das sind ja alles Olympiasieger", schwärmte die EM-Vierte, die ihren deutschen Rekord vom Vortag (57,05 Sekunden) einstellte, "ich war da Underdog. Platz fünf - Wahnsinn." Beide hatten am Vortag mit nationalen Bestmarken bei der Schwimm-WM für Aufsehen gesorgt - und sich ein Jahr vor Olympia in Paris erstmals in die Weltspitze vorgeschoben.
Deutsche Hoffnung Anna Elendt verpasst Finale
Dort hatte sich auch Elendt nach WM-Silber 2022 gesehen, doch in Fukuoka war die größte Medaillenhoffnung der deutschen Frauen schon am Morgen im Vorlauf geplatzt. Rang 19 über 100 m Brust - anderthalb Sekunden über ihrer Bestzeit - machten die sonst so eloquente 21-Jährige sprachlos. Zum Finalabschnitt am Abend kam Elendt gar nicht erst in die Marine Messe. Die Frankfurterin, die in Texas zusammen mit der US-Olympiasiegerin Lydia Jacoby trainiert, hatte sich bei den deutschen Meisterschaften vor zwei Wochen in Berlin eine Oberschenkelzerrung zugezogen. Ob die Verletzung eine Rolle spielte, blieb offen. Elendt lebt seit 2020 in den USA und verbesserte im vergangenen Jahr alle drei deutschen Rekorde auf den Bruststrecken.
Zusammenfassung aus Fukuoka/Japan
Kommentator: Volker Grube
Experte: Christian Keller