Thiam gewinnt den Siebenkampf
Olympiasiegerin Nafissatou Thiam hat sich zum dritten Mal in Folge die EM-Krone im Siebenkampf aufgesetzt. Die zweimalige Weltmeisterin aus Belgien dominierte bei den Titelkämpfen in Rom die Konkurrenz und gewann am Ende mit einem Meisterschaftsrekord von 6848 Punkten - 213 Zähler trennten sie von der zweitplatzierten Französin Auriana Lazraq-Khlass (6635). Thiams Landsfrau Noor Vidts (6596) gewann im Stadio Olimpico Bronze.
Die deutschen Athletinnen konnten nicht wie erhofft in die Medaillenvergabe eingreifen. In Vanessa Grimm vom Königsteiner LV absolvierte nur eine der drei angetretenen DLV-Starterinnen alle sieben Disziplinen. Am Ende wurde die 27-Jährige mit 6036 Punkten Elfte.
Weitsprung-Gold an Tentoglou
Weitsprung-Olympiasieger Miltiadis Tentoglou hat mit einer spektakulären Flugshow den EM-Hattrick perfekt gemacht. Der griechische Weltmeister gewann mit Meisterschaftsrekord von 8,65 m vor dem Italiener Mattia Furlani, der mit 8,38 m einen U20-Weltrekord aufstellte. Bronze ging in einem hochklassigen Wettbewerb an den Schweizer Zehnkämpfer Simon Ehammer (8,31).
Bester Deutscher war Luka Herden. Der Münsteraner kam mit 8,01 m, dem erst dritten 8-Meter-Sprung seiner Karriere, auf Platz sieben. Simon Batz (Mannheim/7,65) schaffte es als Neunter nicht in den Endkampf. Maximilian Entholzner (München) war in der Qualifikation (7,89) ausgeschieden.
Gold-Hattrick für Ingebrigtsen
Leichtathletik-Star Jakob Ingebrigtsen hat mit famosen Schlussspurt zum dritten Mal in Folge EM-Gold über 5000 m gewonnen. Der norwegische Wunderläufer triumphierte in einem taktischen Rennen in 13:20,11 Minuten vor George Mills (Großbritannien/13:21,38) und Dominic Lobalu aus der Schweiz (13:21,61).
Bester Deutscher im Stadio Olimpico war Max Thorwirth auf Rang 22 (13:41,29). Kurz dahinter landeten Florian Bremm als 23. (13:42,30) und Mohamed Abdilaahi (13:58,89) auf Rang 26.
Keine Diskus-Medaille für deutsche Frauen
Die deutschen Diskuswerferinnen haben nicht wie erhofft in die Medaillenvergabe eingreifen können. Claudine Vita landete beim erneuten Triumph der kroatischen Seriensiegerin Sandra Elkasevic als beste Deutsche mit 62,65 m auf dem sechsten Rang. Shanice Craft wurde Siebte (61,73). Zum Podium fehlten Vita, vor zwei Jahren in München noch Dritte, am Ende rund zwei Meter.
Die zweimalige Olympiasiegerin Elkasevic, die unter dem Namen Perkovic geboren wurde, holte mit 67,04 m ihren siebten (!) EM-Titel in Serie - eine solche Serie hat noch keine Athletin und kein Athlet auf europäischer Ebene hingelegt. Rang zwei ging an die Niederländerin Jorinde van Klinken (65,99), die am Vortag im Kugelstoßen bereits ebenfalls Silber gewonnen hatte. Liliana Ca aus Portugal (64,53) jubelte über Bronze.
Jacobs triumphiert über 100 Meter
Der Sensations-Olympiasieger von Tokio sorgt bei der Leichtathletik-EM für Riesenjubel bei den italienischen Gastgebern: Marcell Jacobs hat über 100 m seinen Sprinttitel von München erfolgreich verteidigt. Der 29-Jährige gewann das Finale in 10,02 Sekunden und meldete sich nach größeren Verletzungsproblemen pünktlich vor den Sommerspielen in Paris stark zurück. Platz zwei ging durch Chituru Ali (10,05) ebenfalls an Italien, Bronze holte der Brite Romell Glave (10,06).
Einen starken Auftritt legte der frühere deutsche Meister Owen Ansah (Hamburg), der in 10,17 Sekunden Fünfter wurde. Über die Zeitregel war in Rom auch Robin Ganter (10,21) in die Entscheidung der besten acht eingezogen - wegen muskulärer Probleme konnte der Mannheimer dort aber nicht antreten.
Geher Linke muss aufgeben
Geher-Routinier Christopher Linke bleibt eine weitere internationale Medaille vorerst verwehrt. Der 35 Jahre alte Potsdamer gab über die 20 Kilometer auf, nachdem er zwischenzeitlich noch zur Spitzengruppe gezählt hatte. Linke sprach von einer Riesenenttäuschung und erklärte, er habe sich nach 15 Kilometern sehr heftig übergeben müssen. Warum es ihm dann so schlecht ging, konnte sich Linke zunächst nicht erklären.
Der Schwede Perseus Karlström gewann in 1:19:13 Stunden vor dem Spanier Paul McGrath (1:19:31) und dem Italiener Francesco Fortunato (1:19:54). Leo Köpp (1:21:19) aus Berlin wurde guter Achter und war glücklich mit dieser Platzierung. Nathaniel Seiler (1:27:42) belegte Platz 25.