Im kommenden Jahr feiert Sportklettern in Tokio seine Olympia-Premiere. Die Sportart boomt auch in Deutschland mit mehr als 500.000 Aktiven - und erfolgreichen deutschen Protagonisten auf internationalem Parkett.
Klettern befriedigt seit jeher einen inneren Drang, über Bewegungen Neues zu entdecken: Kleinkinder klettern auf Sofas, Kinder auf Bäume - und Erwachsene am Fels oder in der Halle. Der Spaß an der Bewegung fasziniert Menschen jeden Alters. Wer sich dem Klettern verschreibt, lernt Routen kreativ zu lösen, überwindet Ängste und sieht durch die Steigerung der Schwierigkeit seinen eigenen Erfolg.
Lead und Bouldern liegen im Trend
Beim Klettern gibt es verschieden Spielformen: Bouldern meint Klettern in Absprunghöhe, während Seil- oder Lead-Klettern, das Klettern am Seil in größeren Höhen bezeichnet. In Deutschland gibt es mehr als 500.000 Kletterer und Boulderer, die in über 500 öffentlichen Hallen ihrem Sport nachgehen. Vor allem Lead und Bouldern liegen dabei im Trend.
Megos löst Olympia-Ticket
Mit Wettkämpfen und Bundeskader fördert der Deutsche Alpenverein (DAV) als zuständiger Fachverband den Leistungs- und Wettkampfsport. Die Entscheidung für Olympia hat die Professionalisierung des Sports vorangetrieben. Für die Spiele in Tokio 2020 bildete der DAV ein eigenes Olympia-Fokusteam: Hannah Meul, Alma Bestvater, Yannick Flohé, Jan Hojer und Alex Megos sind die aussichtsreichsten Talente für eine Qualifikation.
Die Taktik ist aufgegangen: Bei der aktuellen WM in Japan konnte sich Alex Megos mit dem Finaleinzug im Kombinationswettbewerb für die Spiele qualifizieren. Die anderen deutschen Athleten haben in zwei weiteren Qualifikationswettkämpfen im November 2019 und April 2020 die Chance, ein Ticket zu lösen.
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Nicht der erste deutsche Erfolg
Deutsche Kletterer sind auf internationalem Parkett aber schon länger erfolgreich: So gewann beim ersten internationalen Sportkletter-Wettkampf 1987 im italienischen Arco mit Stefan Glowacz ein Deutscher. Im Bouldern wurde 2014 mit Juliane Wurm eine DAV-Athletin Weltmeisterin, 2017 sicherte sich Jan Hojer den EM-Titel.
Auch in jüngster Vergangenheit hat das deutsche Team im Lead und Bouldern abgeräumt: Yannick Flohé holte sich bei der diesjährigen WM in Japan Bronze im Bouldern, Megos Silber im Lead.
Japan gibt den Ton an
Die internationale Konkurrenz hat es aber in sich: Die größte Boulder- und Lead-Nation heißt Japan. Bei der aktuellen Weltmeisterschaft stellte das Land im Olympic-Combined vier von acht Finalistinnen und Finalisten. In der Mannschaftswertung liegen des Weiteren die Teams aus den Staaten, Slowenien und Österreich sehr weit vorne.
Weltweit stechen zudem immer wieder ganz besondere Talente hervor: Die Britin Shauna Coxsey zählt zu den Besten der Welt, genauso wie der Kletter-Superstar Adam Ondra aus der Tschechischen Republik. Für Österreich klettert Jakob Schubert, der bei der letzten WM in Innsbruck im Olympic Combined gewann und sich ebenfalls für Olympia qualifizieren konnte. Und dann ist da noch die Slowenin Janja Garnbret: Sie gilt derzeit als unangefochtene Königin im Lead und Bouldern.