Fehler-Festival statt Offensiv-Feuerwerk: Für Deutschlands Handballerinnen ist der Medaillentraum bei der Europameisterschaft fast schon geplatzt. Das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch verlor nach einer ganz schwachen Angriffsleistung das Vorrunden-Schlüsselspiel gegen die Niederlande 22:29 (14:15) und kassierte damit einen herben Dämpfer auf dem angestrebten Weg ins Halbfinale.
Deutschland startet stark
Im Angriff lief es zunächst ebenfalls rund. Vor allem aus dem Rückraum mit EM-Debütantin Nina Engel sowie den Co-Kapitäninnen Emily Bölk und Alina Grijseels, die in ihrem 100. Länderspiel besonders motiviert wirkte, kam viel Gefahr. Auch eine frühe Auszeit des niederländischen Trainers brachte das DHB-Team nicht aus dem Rhythmus. Der Lohn war eine Sechs-Tore-Führung beim 10:4 nach gut zwölf Minuten.
Doch dann kam der Bruch. Mitte der ersten Halbzeit vergaben die DHB-Frauen reihenweise Chancen, darunter drei Siebenmeter. So holte die Oranje-Auswahl Tor um Tor auf. Nach knapp 25 Minuten war das komfortable Polster beim 12:12 aufgebraucht. In dieser Phase blieb Deutschland mehr als fünf Minuten ohne Treffer.
Keeperin lässt DHB-Team verzweifeln
Zudem bekam Katharina Filter keine Hand mehr an den Ball, für sie rückte Sarah Wachter zwischen die Pfosten. Immer wieder scheiterten die Gaugisch-Schützlinge an Yara Ten Holte im Tor der Niederländerinnen, die in der ersten Halbzeit mit zehn Paraden überragte. So ging es mit einem knappen Rückstand in die Pause.
Nach dem Wechsel setzte sich die Misere im Angriff fort. Trotzdem blieb das Match bis zum 18:18 eng. Mitte der zweiten Halbzeit setzten sich die Niederländerinnen dann aber erstmals mit drei Toren ab. Diesem Rückstand lief die deutsche Mannschaft vergeblich hinterher. In der Schlussphase taten sich auch in der Defensive immer mehr Lücken auf, sodass die erhoffte Wende ausblieb.
Die Kader:
Niederlande: van der Heijden, Abbingh, Nüsser, Ternede, van Wetering, van der Helm, Haggerty, Freriks, Smits, Sprengers, Maarschalkeweerd, Malestein, Dekker, Duijndam, Ten Holte, Housheer Trainer: Henrik Signell
Deutschland: Grijseels, Engel, Antl, Thomaier, Smits, Bölk, Wachter, Maidhof, Döll, Behrend, Hauf, Filter, Huhnstock, Bleckmann, Behnke
Trainer: Markus Gaugisch
Schiedsrichter: Javier Alvarez und Yon Bustamante (Spanien)