Das Handtor von Lars Stindl beim 2:0-Sieg der Gladbacher in Ingolstadt war der Aufreger des 22.Spieltages. Von der kommenden Saison an soll der Videobeweis für mehr Klarheit bei strittigen Situation sorgen. So funktioniert er.
Von der kommenden Saison an wird die Videozentrale von DFB und DFL ihren Sitz im Kölner Sendezentrum der Mediengruppe RTL haben. Dorthin werden die Spiele der Fußball-Bundesliga übertragen. An neun Arbeitsplätzen für alle Partien werden die Bilder der zahlreichen TV-Kameras aus verschiedenen Perspektiven genutzt.
Analyse in zehn bis 40 Sekunden
Pro Spiel verfolgen der Operator und sein Assistent an vier Schirmen die Spielszenen. Der Videobeweis kommt nur bei Toren, Elfmeter-Entscheidungen, Platzverweisen und Spielerverwechslungen zum Einsatz. Gelbe und Gelb-Rote Karten sowie Freistoß-Pfiffe gehören nicht zum Spektrum.
Aktive und vor kurzem ausgeschiedene Bundesliga-Schiedsrichter werden als Operator eingesetzt. Die Analyse strittiger Entscheidungen soll in der Regel zehn bis 40 Sekunden in Anspruch nehmen. Der Schiedsrichter kann vom Operator via Funk einen Hinweis erhalten, die Partie möglichst in neutraler Zone kurz zu unterbrechen.
Entscheidung am Bildschirm
Es ist auch möglich, dass das Spiel fortgesetzt wird, während die Videoanalyse erfolgt. Sollte beispielsweise erst im Videozentrum ein berechtigter, aber nicht gegebener Elfmeter erkannt werden, sind die - unberechtigt - ausgeführten Spielzüge ungültig. Der Schiedsrichter im Stadion kann in einer sogenannten Review-Area eine Entscheidung am Bildschirm überprüfen und sein Urteil notfalls korrigieren. Die Interaktionen zwischen Videoassistent und Referee werden auf maximal sechs geschätzt.