Peter Fischer, Präsident des Fußballbundesligisten Eintracht Frankfurt, hat nach seiner Wiederwahl seine Haltung zur AfD bekräftigt. Und er forderte andere Vereine in der Fußball-Bundesliga dazu auf, sich ebenfalls gegen die AfD zu positionieren.
Für den 61-jährigen Unternehmer stimmten auf der Jahreshauptversammlung 99 Prozent der stimmberechtigten Mitglieder. Er geht damit in seine sechste Amtszeit.
In der Satzung festgelegt
Die Satzung des 50.000-Mitglieder-Vereins lege dem aktiven Sport und dem Fan-Sein ein Wertesystem wie Fairness, Wertschätzung und die Integration ausländischer Mitmenschen sowie die Ablehnung von Rassismus und Diskriminierung zugrunde, sagte Fischer. Es sei nicht miteinander vereinbar, auf der einen Seite ein Willensbekenntnis zu den Werten der Vereinssatzung und gleichzeitig ein Wahlbekenntnis zur AfD abzugeben, "deren Spitzenfunktionäre regelmäßig rassistische und menschenverachtende Aussagen tätigen".
Der Präsident betonte, dass der Verein weder die politische Gesinnung der Mitglieder noch deren Wahlverhalten überprüfen werde. Er erwarte aber, dass sich jeder einer kritischen Selbstprüfung unterziehe.
"Hoffentlich keine Soloveranstaltung"
Mit Blick auf andere Vereine sagte Fischer: "Ich hoffe wirklich, dass dieses Thema keine Soloveranstaltung von Peter Fischer und Eintracht Frankfurt bleibt." Bislang war nur der Hamburger SV in ähnlicher Weise aktiv. Dort gab es in der vergangenen Woche einen Antrag aus dem Seniorenrat, AfD-Mitglieder aus dem Verein auszuschließen.
Ansonsten vermisst Fischer die Unterstützung aus dem Profifußball für seine Position. "Ich bin traurig, dass es dazu nur aus Hamburg etwas zu lesen gibt. Und ich erhoffe mir, dass sich jetzt einige sagen: Wenn der Fischer so etwas bei seiner Mitgliederversammlung überlebt und eine solche Resonanz damit erreicht, dann zeigen wir jetzt auch mal Flagge."
"Veträgt sich nicht"
Fischer hatte zum ersten Mal Ende Dezember in zwei Interviews erklärt, dass eine Mitgliedschaft bei Eintracht Frankfurt und eine Unterstützung der AfD nicht miteinander vereinbar seien. In der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" sagte er: "Es verträgt sich nicht mit unserer Satzung, AfD zu wählen."
Später legte er in einem Gespräch mit dem Hessischen Rundfunk nach: "Es gibt für die braune Brut keinen Platz. Solange ich da bin, wird es keine Nazis bei Eintracht Frankfurt geben." Wegen seiner Äußerungen war Fischer von den beiden Landessprechern der AfD-Hessen, Klaus Herrmann und Robert Lambrou, wegen Beleidigung, übler Nachrede, Verleumdung und Volksverhetzung angezeigt worden.