Der HSV musste beim Drittligisten in Essen in die Verlängerung, ganz spät sicherte Laszlo Benes das Weiterkommen (117.). Jatta (37./54.) und Glatzel (66.) hatten die Hamburger in der regulären Spielzeit dreimal in Führung gebracht, jeweils war RWE mit Müsel (42.), Doumbouya (56.) und Brumme (83.) zurückgekommen.
Essen nutzt löchrige HSV-Mauer zum Ausgleich
Die Gäste aus Hamburg dominierten von Anpfiff weg den Ballbesitz, Essen igelte sich im kompakten 5-4-1 ein. Die erste gute Chance hatte allerdings Isaiah Young für RWE nach einem Fehlpass von Jean-Luc Dompé - knapp daneben (18.). Beiden Teams mangelte es im letzten Drittel an Präzision, ob bei Kontern oder im Positionsspiel. So war es wiederum ein individueller Fehler, der das erste Tor brachte: Innenverteidiger Jose-Enrique Rios Alonso spielte den Ball in die Füße von Bakery Jatta, der für den HSV zum 1:0 vollendete (37.). Fünf Minuten später glichen die Essener aber noch vor Pause aus, Torben Müsel traf per Freistoß aus knapp 25 Metern - unter gütiger Mithilfe einer löchrigen HSV-Mauer. Mit 1:1 ging es in einer bis dahin chancenarmen Partie in die Pause.
Durchgang zwei startete direkt zielstrebig in Richtung der Tore: Zunächst nickte Robert Glatzel eine Dompé-Flanke nur an die Latte (51.), dann war es wieder Jatta, der die Kugel im Netz unterbrachte. Der Flügelspieler wurde erneut von RWE eingeladen, Felix Bastians verlor den Ball nach einem Risiko-Pass von Torhüter Jakob Golz und Jatta bedankte sich mit der zweiten HSV-Führung (54.). Was Essen aber auch diesmal nicht beeindruckte, es dauerte zwei Minuten bis zum erneuten Ausgleich. Elijah Krahn vertändelte den Ball, RWE nahm die Einladung gerne an und Moussa Doumbouya vollendete.
Benes entscheidet Partie in der Verlängerung
Dann schnupperte der Drittligist sogar selbst mal an der Führung (63.). Tatsächlich waren es aber zum dritten Mal die Gäste, die vorlegten. Glatzel verarbeitete einen verunglückten Abschluss von Dompé in Neuner-Manier (66.). Essen ließ sich weiterhin nicht unterkriegen und tüftelte am erneuten Ausgleich gegen einen nicht souverän wirkenden HSV. Die Hamburger hatten allerdings auch etwas Pech: Jatta traf mit seinem Kopfball in der 79. Minute nur die Latte, RWE fehlten hingegen klare Chancen. Aber eine reichte ja: Eine blitzschnelle Ecken-Variante veredelte Lucas Brumme in der 83. Minute geistesgegenwärtig – das 3:3 bedeutete Verlängerung.
Die Verlängerung gestaltete sich allerdings verkrampft, beiden Teams fehlten zunächst die Mittel, um torgefährlich zu werden. Einen Freistoß von Laszlo Benes aus Top-Position schnappte sich Golz im Essener Kasten (104.). Für RWE hatte Leonardo Vonic in der 112. Minute den aussichtsreichsten Abschluss. Golz verhinderte erst auch gegen Ransford Yeboah-Königsdörffer die Entscheidung für den HSV, sah dann aber gegen Benes‘ Schuss von der Strafraumkante unglücklich aus, Hamburg führte kurz vor Schluss zum vierten Mal (117.). Das reicht zum hart erkämpften Weiterkommen beim Drittligisten.
Die Aufstellungen:
Rot-Weiss Essen: Golz - Götze, Bastians, Rios Alonso (80. Berlinski) - Wiegel (106. Voufack), Müsel (80. Eisfeld), Sapina, Brumme, Young, Obuz (67. Vonic) - Doumbouya (114. Montas)
Trainer: Christoph Dabrowski
Hamburger SV: Raab - van der Brempt, Ramos, Hadzikadunic (91. Ambrosius), Muheim - Krahn (59. Nemeth), Öztunali (91. Königsdörffer), Benes - Jatta, Glatzel, Dompé (80. Heyer)
Trainer: Tim Walter
Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)