Die deutschen Skijäger lieferten sich mit der Konkurrenz einen packenden Staffel-Krimi, der mit Bronze endete.
In der Formation Erik Lesser (kein Nachlader), Philipp Horn (1), Arnd Peiffer (1) und Benedikt Doll (eine Strafrunde) lag das Quartett des Deutschen Skiverbandes (DSV) nach 4x7,5 km 36,2 Sekunden hinter Frankreich, Silber ging an Norwegen (+21,5).
Lange Zeit lagen die deutschen Herren überraschend sogar auf Goldkurs. Erik Lesser legte als Startläufer gut vor und auch Horn und Peiffer blieben dran an Frankreich. Peiffer übergab als Führender an Schlussläufer Doll. Dieser konnte zunächst mit Quentin Fillon Maillet mithalten, im Stehendanschlag aber wackelte Doll und musste in die Strafrunde - die dann nicht nur Gold sondern auch Silber kostete.
DSV-Damen erkämpfen Silber
Zuvor hatten ihre Teamkolleginnen bereits Staffel-Silber gewonnen. Das Quartett in der Formation Karolin Horchler (vier Nachlader), Vanessa Hinz (0), Franziska Preuß (1) und Denise Herrmann (4) lag nach 4x6 km nur 10,7 Sekunden hinter den siegreichen Norwegerinnen. Bronze ging an die Ukraine (+18,4).
Die deutsche Damen-Mannschaft lag lange Zeit abgeschlagen im hinteren Mittelfeld, schob sich dank Franziska Preuß aber auf den vierten Rang vor. Schlussläuferin Denise Herrmann sicherte dann dank ihrer Laufstärke noch Silber, indem sie in der Schlussrunde zunächst Tschechien und kurz vor dem Ziel noch die Ukraine überholte.
Preuß dreht das Rennen
Startläuferin Karolin Horchler war nach vier Nachladern mit einem Rückstand von 1:10,0 Minuten zum Wechsel gekommen. "Ich habe brutal gezittert, ich war extrem aufgeregt", erklärte Horchler in der ARD.
Zwar räumte Vanessa Hinz danach alle Scheiben ohne Nachlader ab, der Abstand zu den Medaillenrängen aber verringerte sich nur unwesentlich, zur Spitze vergrößerte er sich sogar noch um eine halbe Minute. "Ich bin froh, denn es war heute gar nicht leicht für mich", sagte Hinz.
Wie schnell sich ein Rennen aber ändern kann, zeigte der dritte Stehendanschlag. Während die Rivalinnen Fehler um Fehler produzierten, knallte Franziska Preuß ihre Schüsse sicher ins Ziel - der Lohn war Rang vier mit nur noch 43,0 Sekunden Rückstand. "Zum Glück ist es voll aufgegangen", sagte Preuß. Schlussläuferin Herrmann sicherte dann trotz vier Nachladern dank ihrer Laufstärke noch Silber.
Überschattet war die Herrenstaffel von der Doping-Razzia der italienischen Polizei im russischen Teamhotel und der Durchsuchung des Hotelzimmers von Sprint-Weltmeister Aleksander Loginow am frühen Samstagmorgen. Am Nachmittag war Loginow als Schlussläufer der russischen Staffel im Einsatz.
Am Sonntag finden zum WM-Abschluss noch die beiden Massenstarts (12.30/15.00) statt.
Quelle: SID, dpa