Der 1. FC Köln steht vorzeitig als erster Aufsteiger in die Bundesliga fest. Durch einen 4:0 (3:0)-Sieg bei Greuther Fürth können die Rheinländer an den letzten beiden Zweitliga-Spieltagen nicht mehr von einem Aufstiegsplatz verdrängt werden.
Vor 12.520 Zuschauern in Fürth beseitigten der überragende Torjäger Jhon Cordoba mit einem Dreierpack (8., 41., 65. Minute) und unfreiwillig Daniel Steininger (20./Eigentor) früh alle Restzweifel am sechsten Aufstieg nach 2000, 2003, 2005, 2008 und 2014. Für Cordoba waren es die Saisontore 18, 19 und 20.
Im Party-Bus zurück nach Köln
"Markus Anfang und sein Team haben großen Anteil, ich habe es über die Ziellinie gebracht. Aber ich bin stolz auf die Jungs, dass sie das nach vier Spielen ohne Sieg so gelöst haben", sagte Kölns Interimstrainer Andre Pawlak bei Sky. Pawlak schaffte das Novum, in seinem ersten Spiel den Bundesliga-Aufstieg einzufahren: "Wir werden jetzt ganz spontan feiern." Eine erste Party wird schon im Bus zurück nach Köln steigen.
Pawlak, der bisher die U21 des Vereins erfolgreich betreut hat, setzte bei seiner Premiere auf eine Viererkette in der Defensive und musste zunächst auf Simon Terodde (Wade) verzichten. Doch Cordoba war auch als einzige nominelle Spitze von den desorientierten Fürthern nicht zu packen. Nach seinem dritten Treffer durfte der Kolumbianer für Terodde vom Platz. Die Kölner waren da längst bereit für die Aufstiegssause.
Letzte Meter ein Spaziergang
Anders als bei den vergangenen vier Begegnungen ohne Sieg - zuletzt gab es zwei Niederlagen gegen Dresden (0:3) und Darmstadt (1:2) - trat Köln von Beginn an wie ein Spitzenteam auf und dominierte deutlich. Mühelos kamen die Gäste zum Führungstreffer: Florian Kainz schlug eine scharfe Flanke von links in den Strafraum, Cordoba musste nur noch den Fuß hinhalten. Auch in der Folge spielte Köln druckvoll und auch ansehnlich nach vorne.
Beim zweiten Treffer verlängerte der bedrängte Steininger eine Ecke von Marcel Risse per Kopf ins eigene Tor. Kurz vor der Pause köpfte Cordoba aus kurzer Distanz den dritten Treffer - danach konnte der Kölner Anhang schon in den Karnevalsmodus schalten. Von den Fürthern, die für den Klassenerhalt noch einen Punkt benötigen, kam aber auch nach der Pause wenig bis gar nichts. Für den FC waren die letzten Meter auf dem Weg zurück in Liga eins ein Spaziergang.
Schwierige Saison mündet im Aufstieg
Was in Fürth spielerisch so leicht aussah, entsprach allerdings nicht ganz dem Verlauf dieser Saison. Zwar belegte die am stärksten besetzte Mannschaft dieser Liga nur nach dem dritten und sechsten Spieltag keinen der ersten drei Plätze, doch die Spielzeit war auch geprägt von Turbulenzen. Anfang März trat Präsident Werner Spinner nach einem Machtkampf mit Sportchef Armin Veh zurück, Ende April wurde Trainer Markus Anfang trotz der Tabellenführung entlassen.
dpa, sid