Die Grundschullehrerin Juliane Eisele will dagegen etwas tun. Mit dem von ihr 2021 gegründeten Verein "Yes - We Swim!" organisiert sie Schwimmkurse für Kinder. Die Idee dazu kam ihr, nachdem eine Schwimmhalle in Hamburg-Harburg geschlossen wurde. Ein erfolgreiches Bürgerbegehren veranlasste den Hamburger Senat zwar, Mittel für einen Neubau bereitzustellen. Doch durch die Beschäftigung mit dem Thema stellte Juliane fest: Es gibt gar nicht genügend Kurse, um den Bedarf zu decken.
Laut einer repräsentativen Umfrage von Forsa im Auftrag der DLRG aus dem Jahr 2022 können 20 Prozent der Kinder zwischen sechs und zehn Jahren nicht schwimmen. Durch die Corona-Einschränkungen konnten über einen langen Zeitraum kaum Schwimmkurse stattfinden. Ute Vogt, Präsidentin der DLRG: "Diese Entwicklung bereitet uns große Sorge, denn viele werden unsicher im Wasser bleiben und somit ihr Leben lang gefährdeter sein. Wir müssen sicherstellen, dass das Schwimmenlernen genauso zur Grundausbildung gehört wie das Lesen, Schreiben und Rechnen." Die Umfrage zeigt auch, dass Kinder aus Familien mit einem geringen Haushaltseinkommen viel häufiger Nichtschwimmer sind.
Julianes Schwimmkurse sind daher für Kinder aus sozialschwachen Familien kostenlos. Zur Zeit geben sie und ihr Team aus Schwimmlehrer*innen und Helfer*innen 14 Schwimmkurse pro Woche: Seepferdchen, Bronze und ein Kurs für Erwachsene. In den Kursen sind jeweils bis zu zehn Kinder. Und für das nächste Jahr sind bei "Yes - We Swim!" schon 250 bis 300 Kinder auf der Warteliste.
"Ein Herz für Kinder"-Moderator Johannes B. Kerner besuchte Juliane während eines Schwimmkurses und machte sich selbst ein Bild von der beeindruckenden Arbeit, die sie leistet. "Juliane ist eine außergewöhnliche Frau. Sie macht das hier mit aller Hingabe. Ehrenamtlich. Wir können ihr helfen. Alle gemeinsam können wir es möglich machen, dass dieses tolle Projekt weiterlebt. Dass Kinder schwimmen lernen."
Helfen Sie mit!
"Yes - We Swim!" finanziert sich durch Kursgebühren, Spenden und Fördermittel. Da die Kosten für Bahnmieten, Versicherungen und Aufwandsentschädigung sehr hoch sind, verzeichnet der Verein jeden Monat ein Minus von mindestens 5.000 bis 6.000 Euro. Wenn der Verein für das nächste Jahr nicht ausreichend finanzielle Unterstützung erhält, muss Juliane 2025 aufgeben und die Kurse schließen.
"Ein Herz für Kinder" möchte den Verein retten. Mit Hilfe von Spenden sollen auch 2025 Schwimmkurse bei "Yes – We Swim!" stattfinden können - damit alle Kinder die Chance haben, schwimmen zu lernen.