Dieses Krankenhaus namens "Diospi Suyana" (freie Übersetzung aus dem Quechua: "Vertrauen auf Gott") verändert das Leben der Menschen in der südperuanischen Andenstadt Curahuasi nachhaltig – es ist die einzige medizinische Anlaufstelle für die bitterarme Bevölkerung der gesamten Region Apurímac. Das Besondere: Ausschließlich arme Menschen werden hier behandelt - unter ihnen zahllose Kinder. Dr. Klaus John: "Wir haben noch nie einen armen Patienten abgewiesen." Das Krankenhaus hat in ganz Peru den Ruf, Patienten zu behandeln, ohne auf das Geld zu schauen. Familien kommen oft von weit her, nehmen Tagesmärsche oder lange Fahrten in Kauf, um hier Hilfe zu erhalten. Ohne das Krankenhaus der beiden deutschen Mediziner hätten Tausende arme Kinder und deren Familien keine Chance auf eine medizinische Versorgung.
Eines dieser Kinder ist José. Der 5-jährige Junge lebt mit seiner Familie in einem Bergdorf. Mutter Marleni (33) hat einen langen Weg zur Klinik auf sich genommen, damit ihr Sohn von Dr. Martina John behandelt werden kann. José ist unterernährt. Die Diagnose: starker Parasitenbefall durch das verseuchte Grundwasser. Im Krankenhaus der Johns wird ihm sofort geholfen. Und die Klinik steckt sich noch weitere Ziele: zum Beispiel die Ausbildung von einheimischen Krankenschwestern, medizinische Dorfbesuche der Ärzte, die Zusammenarbeit mit bestehenden Gesundheitseinrichtungen des Staates und die Aufklärung der Patienten über Themen der Gesundheitsvorsorge und Behandlung.
Katastrophale medizinische Versorgung
Im Jahr 1991 reisten Martina und Klaus-Dieter John erstmals durch das peruanische Hochland. Sie waren geschockt geschockt von der großen Armut und den katastrophalen Zuständen der medizinischen Versorgung. Damals trafen sie die Entscheidung, eines Tages hier ein Krankenhaus zu errichten. Dass diese Klinik dort, 50 Kilometer Luftlinie entfernt vom berühmten Machu Picchu, heute aber wirklich steht, grenzt an ein Wunder, denn es fehlte an Geld. Bürokratie, Korruption und kriminelle Machenschaften legten den beiden Ärzten zusätzlich Steine in den Weg. Gemeinsam mit zahlreichen Freiwilligen, vielen Spendengeldern und einer riesigen Portion Überzeugung und Glauben, konnten diese jedoch aus dem Weg geräumt und die "Diospi Suyana"-Klinik errichtet werden. Im Oktober 2007 behandelte das Ehepaar schließlich allen Widrigkeiten zum Trotz den ersten Patienten.
Heute werden unglaubliche 60.000 Patienten pro Jahr behandelt. Es gibt Krankenzimmer, Operationssäle und viele moderne (gespendete) medizinische Geräte. Außerdem eine Intensivstation, Labore mit modernsten Gerätschaften wie Endoskope und Computertomographen und eine Zahn- und Augenklinik. Die Missionsklinik ist zum größten und modernsten Krankenhaus Perus angewachsen. Ärzte, Krankenschwestern, Pfleger und Physiotherapeuten arbeiten dort - mittlerweile haben ca. 200 Peruaner und ungefähr 60 ausländische ehrenamtliche Fachkräfte in der Klinik ihren Arbeitsplatz gefunden. "Diospi Suyana" ist damit einer der wichtigsten Arbeitgeber in der Region Apurímac. Die ausländischen Fachkräfte arbeiten ohne Gehalt und finanzieren sich oft nur über selbst aufgebaute Unterstützerkreise.
Spenden werden dringend benötigt
Natürlich kostet der Betrieb des Krankenhauses enorm viel Geld. Da die Patienten nur so viel zahlen, wie sie können, muss der Fehlbetrag auf andere Weise erwirtschaftet werden: er kommt aus den Wohltätigkeitsfonds von "Diospi Suyana". Rund 50.000 Privatpersonen und 180 Unternehmen haben bisher circa 28 Mio. US-Dollar gespendet, um diese Klinik am Leben zu halten. "Ein Herz für Kinder" möchte dazu beitragen, die Arbeit der Johns und ihrer vielen Helferinnen und Helfer weiter zu unterstützen. Aktuell benötigt das Krankenhaus dringend ein neues Beatmungsgerät für Kinder. Außerdem sollen in der Zukunft noch mehr Patienten behandelt werden können - dafür soll das Krankenhaus weiterwachsen.