Im Süden der Insel herrscht die schwerste Dürre seit 40 Jahren. Die Vereinten Nationen sprechen davon, dass diese Hungerkrise weltweit die erste ist, die eindeutig vom Klimawandel verursacht wird. Tausende Kinder sterben - fast unbemerkt von der Weltöffentlichkeit. Auch die 6-jährige Manatena aus Antanadava ist von der akuten Hungersnot betroffen. Zusammen mit ihren vier Geschwistern macht sie sich täglich auf einen kilometerweiten Weg, um Kaktusfrüchte zu pflücken und Wurzeln auszugraben. Manatena und ihre Geschwister werden von Wurzeln satt, die nicht für den menschlichen Verzehr geeignet sind, die ihnen aber zumindest für Stunden das Gefühl des dauernden Hungers nehmen. Noch vor Jahren waren um das Dorf herum fruchtbare Äcker, auf denen Maniok wuchs. Doch diese Nahrungsmittelgrundlage ist den Menschen dort durch den Klimawandel entzogen worden. Jetzt sind sie auf die Nahrungsmittelverteilung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) angewiesen.
Das Deutsche Rote Kreuz hilft vor Ort
Seit einem Jahr ist das DRK mit dem madagassischen Roten Kreuz im Süden der Insel aktiv gegen die Auswirkungen der Dürrekatastrophe: Brunnenbau, Aufforstung, landwirtschaftliche Maßnahmen, akute Hilfe gegen den Hunger: Screenings mit Ampelbändchen, Verteilung von Lebensmittelrationen, gegebenenfalls auch Erste Hilfe in Krankenstationen.
Der Bezirk Ambatoabo verfügt nur über ein einziges funktionierendes Gesundheitszentrum, das sich im Zentrum der Gemeinde befindet. In Krankheits- oder Notfällen müssen die betroffenen Menschen teilweise bis zu 23 km zu Fuß zur Gesundheitsstation laufen. Dies ist ein Faktor, der die ohnehin schon prekären Lebensbedingungen der Bevölkerung in diesen abgelegenen Gemeinden im Falle einer medizinischen Notlage noch verschlimmert.
Deswegen möchte das DRK in Marotoko einen weiteren Gesundheitsposten aufbauen. Für die Kinder, aber auch für die Mütter, deren Körper selbst zu schwach sind, um ihre Kinder stillen zu können – gibt es hier Erste Hilfe in Form von Tüten mit Erdnusspasten. Ohne diese akute Hungerhilfe wären diese Kinder in Lebensgefahr. Und mit dem geplanten Bau einer weiteren Gesundheitsstation kann vielen hundert Kindern mehr das Leben gerettet werden.
Laura Wontorra reiste als Patin nach Madagaskar
Sportmoderatorin Laura Wontorra ist als prominente Patin nach Madagaskar gereist und war erschrocken über die Situation vor Ort: "Ich habe mir dieses Erlebnis schon sehr extrem vorgestellt, aber das, was wir in den Tagen auf Madagaskar erlebt haben, hat mich schon sehr berührt und wird mich auch noch eine sehr lange Zeit begleiten. Es ist so weit weg von unserem Alltag, von dem, was wir Normalität nennen. Kinder, die Hunger haben - und noch schlimmer: Durst. Familien, bei denen schon morgens um 10 Uhr die Wasservorräte aufgebraucht sind. Und wenn es die Hilfe durch das Deutsche Rote Kreuz nicht geben würde und die Hilfe durch Spenden in Deutschland, dann würde es hier kein Überleben mehr geben in diesen Dörfern für diese Familien." Für nur 1 Euro am Tag kann in Madagaskar eine ganze Familie satt werden - das sind 30 Euro im Monat. EIN HERZ FÜR KINDER möchte - gemeinsam mit den Hilfsorganisationen wie dem DRK vor Ort - den Bau einer weiteren Gesundheitsstation unterstützen