Vanessa Redgrave erhält die GOLDENE KAMERA 2019 für ihr Lebenswerk. Leider kann sie den Preis nicht persönlich entgegennehmen. Sie hat ihren Ehemann Franco Nero gebeten zu kommen.
Vanessa Redgrave hat in über 100 Filmen mitgespielt. Sie ist bis heute die einzige britische Schauspielerin, die einen Oscar, einen Emmy, einen Tony, einen Golden Globe sowie einen SAG-Award gewonnen hat. Eine wahre "Grand Dame" der Superlative.
"Vanessa Redgrave zählt zu den beeindruckendsten Schauspielpersönlichkeiten unserer Zeit. Egal ob Kino, TV oder Bühne - sie wächst in jeder Rolle, die sie spielt, über sich hinaus. Auch wenn ihr Ausdruck nur fein und ihre Gesten minimal sind - sie verleiht unzähligen Frauenrollen ungeheures Charisma und eine nahezu spürbare Kraft", so die Redaktion der GOLDENEN KAMERA. "Vanessa Redgrave hat ihr Leben lang Haltung bewiesen - sowohl in ihren Rollen als auch mit ihrer Meinung. Sie ist im positiven Sinne unangepasst. Nicht selten hat sie die Karriere ihrem politischem und karitativem Engagement untergeordnet."
Vom Bühnenstar auf die Leinwand
Anfangs schlug ihr Herz für das Theater. 1961 trat sie der renommierten Theatergruppe Royal Shakespeare Company bei. Fünf Jahre später eroberte sie die Kinoleinwand: Für ihre Rolle als Ehefrau eines verrückten Künstlers in der Komödie "Protest" wurde Redgrave erstmals für den Oscar nominiert. Im gleichen Jahr begeisterte sie in Michelangelo Antonionis Sixtie-Drama "Blow Up". 1978 erhielt sie für ihre Rolle als jüdische Widerstandskämpferin in "Julia" an der Seite von Jane Fonda den Oscar als beste Nebendarstellerin.
Weitere starke Rollen folgten: Als Olive Chancellor in "Die Damen aus Boston" (1984) wurde Redgrave erneut für einen Oscar nominiert. Im TV-Film "Second Serve" (1986) mimte sie einen transsexuellen Tennisspieler. Für die Rolle der Ruth Wilcox im romantischen Drama "Wiedersehen in Howards End" (1992) erhielt Redgrave ihre bislang letzte von insgesamt sechs Oscar-Nominierungen. Auch in Blockbustern wie "Mission: Impossible" (1996), "Deep Impact" (1998) und "Durchgeknallt" (1999) war sie zu sehen. 1993 spielte sie die Nívea del Valle in der Isabel-Allende-Verfilmung "Das Geisterhaus", 1997 war Redgrave im Thriller "Fräulein Smillas Gespür für Schnee" zu sehen.
Dass auch historische Figuren ihr liegen, zeigte Vanessa Redgrave 2011 in Roland Emmerichs Film "Anonymus", dort übernahm sie die Rolle von Queen Elizabeth I. Im gleichen Jahr brillierte sie in Ralph Fiennes' Regie-Debüt, dem Historiendrama "Coriolanus", in der Rolle der Volumnia. 2013 mimte sie die Matriarchin im erstklassig besetzten Melodram "Der Butler".
Soziales Engagement
Soziales Engangemt 2017 gab sie dann ihr eigenes Regiedebüt: Bei den Filmfestspielen in Cannes stellte sie ihren Dokumentarfilm "Sea Sorrow" vor. Ein filmisches Essay über die Flüchtlingskrise, das auch geprägt ist von ihrer eigenen Kindheitserinnerung an den Zweiten Weltkrieg. Seit 1995 engagiert sich Redgrave zudem als UNICEF- Botschafterin.
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Die Gala findet am 30. März 2019 in Berlin statt und wird ab 20:15 Uhr live im ZDF übertragen.