Bei "4 geben alles!" geht es nicht nur darum, wer die meisten Punkte erkämpft - ebenso wichtig ist die emotionale Wirkung der Kandidaten-Familien auf die Zuschauer. Diese Wirkung wird beim Publikum im Studio mit so genannten "Emo-Bändern" gemessen. Diese Bänder registrieren die Reaktion des menschlichen Körpers anhand von bestimmten Messwerten.
Hauttemperatur und -widerstand, Muskelspannung, Herzfrequenz/Puls sowie die Variabiliät der Herzfrequenz - diese physischen Werte, die der Mensch selbst nicht beeinflussen kann, werden von den Emo-Bändern gemessen. So lässt sich letztlich wissenschaftlich exakt ablesen, in welchem Maße sich das Publikum der Show von den drei Familien begeistern lässt.
Entwickelt hat das Emo-Band Stephan Noller. Noller, Jahrgang 1970, ist Diplompsychologe und studierte an der Kölner Universität unter anderem bei Professor Bente, einem ausgewiesenen Spezialisten für apparative Messung von Emotionen. Seit seinem Studium hat sich Stephan Noller darauf konzentriert, Verfahren von Messungen zu entwickeln, um das menschliche Verhalten zu entschlüsseln und dies unter psychologischen Gesichtspunkten mit modernen Algorithmen und Messverfahren auszuwerten. Immer mit dem Ziel: Was geht im Menschen vor?
Die physischen Indikatoren, die das Emo-Band ermittelt:
- Haut-Temperatur: Der Ausspruch "Das lässt mich kalt" kommt nicht von ungefähr: Wenn die Hauttemperatur sinkt oder nicht steigt, bedeutet das, dass es die Person nicht sonderlich interessiert. Steigt allerdings das Interesse, kommt es zu einer stärkeren Durchblutung der Haut - was zur Folge hat, dass die Haut wärmer wird.
- Hautwiderstand: Die Veränderung des Hautwiderstandes ermittelt man über die Feuchtigkeit der Haut. Eine leicht schwitzige bzw. feuchte Haut sagt aus, dass mich etwas bewegt bzw. erregt.
- Muskelspannung: Der Mensch steht, im wahrsten Sinn des Wortes "unter Strom", und zwar, wenn er angespannt ist. Je stärker die Muskeln angespannt sind, desto mehr Strom fließt durch den Körper. Muskeln werden aber nicht nur aktiv bzw. bewusst angespannt, sondern auch je nach Erregung. Bei Desinteresse fließt wesentlich weniger Strom als bei Begeisterung.
- Herzfrequenz/Puls: "Dafür schlägt mein Herz für" - auch diese Redewendung hat einen körperlichen Hintergrund. Langweilt sich ein Mensch, ist sein Puls ruhiger, begeistert ihn etwas, "hüpft das Herz vor Freude".
- Variabilität der Herzfrequenz: Nur eine regelmäßige Herzfrequenz ist ein positiver Indikator. Wenn der Puls sehr unregelmäßig ist, dann fühlt sich der Zuschauer nicht wohl – oder er ist dabei, sich zu verlieben ... Je größer die Abweichungen von der Norm, desto größer ist die Emotion.
Wenn man sich all diese Messwerte anschaut und miteinander verrechnet, kann man ermitteln, wie die Emotionen des Publikums sind. So lässt sich letztlich sagen, welche Familie die Zuschauer am meisten begeistert hat.