Er gilt als korrekter Team-Chef seiner beiden unkonventionellen Ermittler Otto und Verena: Doch Reddemann hat selbst seine Fehler, Brüche und Kanten. Genau das ist es, was Schauspieler Arnfried Lerche an seiner Figur interessiert.
ZDF: Sie sind seit 1997 bei der Reihe "Ein starkes Team" dabei. Was bewegt Sie, wenn Sie auf die 50. Folge schauen?
Arnfried Lerche: Ich freue mich über den Erfolg der Reihe und etwas dazu beigetragen zu haben.
ZDF: Als korrekter Team-Chef haben Sie nicht immer einen einfachen Stand bei den oft unkonventionell arbeitenden Ermittlern. Aus dieser Spannung und dem Humor erhält die Reihe ihren großen Reiz. Wie würden Sie die schauspielerische Herausforderung des Charakters Reddemann beschreiben?
Lerche: Ganz ohne Fehler ist Reddemann auch nicht. Und je nach Drehbuch schlägt er gern mal über die Stränge. Einen nur korrekten Chef abzugeben, wäre schauspielerisch und für die Zuschauer auf die Dauer auch nicht spannend. Eine Figur mit Brüchen, Ecken und Kanten, welche auch an das Fundament der Existenz gehen kann, fordert schon eher etwas von mir selbst ab und dies möchte ein Schauspieler. Offiziell ist der Mann korrekt und natürlich auch, wenn es drauf ankommt. Und dabei kann er hart in der Durchsetzung sein. Für den Erfolg einer Ermittlung deckt er aber die unkonventionellen Methoden im Team und greift auch selber zu manchen nicht gesetzeskonformen Verhaltensweisen. Für Reddemann steht das Vertrauen in seine Mitarbeiter an oberster Stelle. Und daran ändert sich nichts, auch wenn die Umstände auf den ersten Blick manchmal anders erscheinen mögen. Davon ist in der Folge 50 viel zu sehen. Und es ist prima, dass das ZDF mit der Redaktion von Günther van Endert, die UFA mit der Producerin Michaela Nix und die Autoren, hier besonderes Birgit Grosz und Leo P. Ard, sich in diesem Sinne immer neue Situationen einfallen lassen. Produktion und Ensemble bilden eben "Ein starkes Team".
ZDF: Wie würde sich Herr Lerche mit Herrn Reddemann verstehen? Wären Sie gerne mit ihm befreundet?
Lerche: Wenn er seine kriminalistische Ader beiseite lässt und mich nicht gleich verhaftet - ja gern!