Er dreht in internationalen Produktionen mit Regisseuren wie Spike Lee, Paul Verhoeven und Bryan Singer. Sein Weg zur Schauspielerei begann während seiner Jugend in Frankreich. In "Der Kriminalist" spielt er mit Bruno Schumann eine Figur, die entdeckt werden will. Schumann ist Berkel da nicht unähnlich.
"Wenn man viel über mich erfahren will, muss man nur meine Filme sehen." Christian Berkel definiert sich über seine Arbeit. Zu 80 Prozent würde man ihn kennen, wenn man seine Arbeit studiere, meint Berkel. Seine Serienfigur Bruno Schumann in "Der Kriminalist" ist ähnlich gestrickt, seine Persönlichkeit zeigt sich in seiner Ermittlungsarbeit. Berkel und seine Rolle sind in ihrer Arbeit oft nah bei sich.
Früher Anfang
Christian Berkel wurde 1957 in Berlin geboren, seine Jugend verbrachte er teilweise in Frankreich. Mit 14 Jahren nahm er Schauspielunterricht bei den etablierten Filmschauspielern Jean-Louis Barrault und Pierre Bertin. Fünf Jahre später stand Berkel für Ingmar Bergman in "Das Schlangenei" vor der Kamera. Die folgenden Jahre verbrachte er auf deutschsprachigen Bühnen und arbeitete unter anderem mit den Regisseuren Claus Peymann und Alexander Lang.
In den 1990er-Jahren kehrte er zum Film zurück. Er spielte unter anderem in Helmut Dietls "Rossini" (1996), in Oliver Hirschbiegels "Das Experiment" (2000) und "Der Untergang" (2003). 2002 spielte er in "Laissez-Passer" unter der Regie von Bertrand Tavernier. Im Fernsehen war er in Dieter Wedels "Die Affäre Semmeling" (2000) zu sehen, außerdem in verschiedenen Folgen vom "Tatort", im Live-Movie "Feuer in der Nacht" und in Sherry Hormanns "Helen, Fred und Ted". 2005 spielte er in "Die Sturmflut" das erste Mal den ehemaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt, in "Mogadischu" hat er diese Rolle 2007 ein zweites Mal übernommen.
In der Welt zuhause
1998 erhielt Berkel für seine Rolle in "Tatort - Schwarzer Advent" den Goldenen Gong als bester Schauspieler. "Der Untergang" brachte ihm den Bambi und internationale Bekanntheit. In der Folge wurde er unter anderem von den Regisseuren Paul Verhoeven ("Black Book", 2005) und Spike Lee ("Miracle at St. Anna", 2007) verpflichtet. In "Tage des Zorns" (2007) spielt er an der Seite von Bond-Bösewicht Mads Mikkelsen. Für "Operation Walküre - Das Stauffenberg Attentat" drehte er 2007 mit Tom Cruise und Kenneth Brannagh. 2009 war er unter der Regie von Quentin Tarantino in "Inglorious Basterds" zusammen mit Brad Pitt vor der Kamera zu sehen.
"Der Kriminalist" ist für Berkel die willkommene Abwechslung: "Ich wäre nicht glücklich, wenn ich das ganze Jahr das Gleiche machen würde." Seit 2006 ist er in der Rolle von Bruno Schumann zu sehen. Die Figur hat er selbst mit entwickelt. Nach eigenen Recherchen ist er auf die Methodik der Viktimologie gestoßen, mit der er "der Fülle an Ermittlern, die es in Deutschland gibt, noch etwas hinzufügen kann."
Der Reiz der Serie
Reizvoll war es für den Schauspieler in einer Serie mitzuspielen, weil sich die Figur dort entwickeln kann. "Reihen und Serien sind die fernsehgerechteste fiktionale Unterhaltung." "Der Kriminalist" ist stark auf Berkel zugeschnitten, der Weg zu seiner Rolle ist kurz. Eine Serienfigur muss für Christian Berkel genau so sein, damit er etwas erzählen kann, das auch mit ihm zu tun hat. "Ich habe Bruno Schumann die Tür zu mir geöffnet."
Für den Zuschauer ist die Tür zu Bruno Schumann immer nur einen Spalt geöffnet. Er will entdeckt werden. "Dazu gehört immer eine Spur Geheimnis." In jeder neuen Folge wird man einen neuen Zug von Schumanns Charakter kennen lernen. Er wird nicht mit einem großen Knall vorgestellt. "Der Mensch will entdecken, er will nichts vorgeworfen bekommen."
Der Kriminalist - ein Schauspieler
Auch in der Arbeit ähneln sich Schumann und Berkel. Während Berkel Figuren mit seinem Spiel vom Papier zum Leben erweckt, begibt sich Schumann auf die Pfade der Opfer und ergründet ihr Leben. "Die Herangehensweise von Schumann ähnelt der der Schauspielerei sehr. Man hat ein Opfer, das man nicht kennt, und man will einen Täter finden, den man auch nicht kennt. Aber das Opfer kann man kennenlernen, es hat Spuren hinterlassen und ein Umfeld, das man befragen kann."
Auszeichnungen:
- 1998 Goldener Gong für seine Rolle in "Tatort - Schwarzer Advent"
- 2004 Bambi für seine Rolle in "Der Untergang"
- 2009 Goldene Kamera (Bester Schauspieler national) für "Mogadischu"
- 2009 Deutscher Fernsehpreis (Bester Fernsehfilm) für seine Darstellung in "Mogadischu"
- 2009 Goldene Feder für sein schauspielerisches Talent
- 2011 Bester Schauspieler in "Der letzte Angestellte" auf dem Fantaspoa in Porto Allegre (Brasilien)