Die Potsdamer Garnisonkirche ist ein geschichtsträchtiger Bau von nationaler Bedeutung - mit teils belasteter Vergangenheit. Einst von Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. als preußische Militärkirche errichtet, wurde sie mit ihrem Turm zum Wahrzeichen der Stadt und blieb es für fast 250 Jahre. Die Garnisonkirche war aber auch Anlaufpunkt für Nationalisten. Am 21.3.1933, dem „Tag von Potsdam“ wird sie zum Symbol für Hitlers Machtübernahme: Hier reichte ihm Reichspräsident Paul von Hindenburg die Hand.
Als die Garnisonkirche 1945 nach einem Bombenangriff auf ein Nachbargebäude komplett ausbrannte, blieben nur noch Turm und Mauern stehen. Diese Ruine wurde dann 1968 von der SED Führung vollständig gesprengt.
Die Stiftung Garnisonkirche Potsdam engagiert sich nun für den Wiederaufbau und möchte der Stadt ihre historische Stadtmitte zurückgeben. Von der Bundesregierung erhält sie dabei finanzielle Unterstützung. Aus dem ehemaligen „Soldatendom“ wollen prominente Unterstützer der Stiftung wie Bischof Prof. Dr. Wolfgang Huber (EKD) und Günter Jauch ein Mahnmal der Erinnerung, Auseinandersetzung und Versöhnung machen. Historische Verstrickungen von Politik und Kirche sollen dabei ausdrücklich thematisiert werden.
In der Stadt ist der Wiederaufbau umstritten. Kritik kommt auch aus der evangelischen Kirche.
Weitere Informationen zum Wiederaufbau finden Sie hier.