Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte dem Parlament damals einen "Bericht zur Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz 2012" vorgelegt. Darin war im Detail das Szenario "außergewöhnliches Seuchengeschehen" beschrieben worden - ausgelöst durch eine "von Asien ausgehende weltweite Verbreitung" eines "Coronavirus ('novel Coronavirus')".
Prognosen zu Vorsorgungsengpässen
In der Bundestagsdrucksache 17/12051 heißt es dazu: "Das Besondere an diesem Ereignis ist", dass es die gesamte Fläche Deutschlands und alle Bevölkerungsgruppen in gleichem Ausmaß betreffe und "über einen Zeitraum von drei Jahren mit voneinander getrennten Wellen mit immens hohen Opferzahlen und gravierenden Auswirkungen" zu rechnen sei.
Prognosen macht die RKI-Analyse auch zu möglichen Versorgungsengpässen für "Arzneimittel, Medizinprodukte, persönliche Schutzausrüstungen und Desinfektionsmittel". Wörtlich heißt es dazu: Weil „die Industrie die Nachfrage jedoch nicht mehr vollständig bedienen kann, entstehen Engpässe". Angesichts dieser deutlichen Warnungen vor bereits sieben Jahren werfen Kritiker der Bundesregierung vor, sie hätte zu wenig für den vorbeugenden Bevölkerungsschutz getan.