Viele von ihnen wählten lange CDU/CSU - aus Dankbarkeit dafür, dass Helmut Kohl in den 1990er Jahren zwei Millionen deutschstämmige Spätaussiedler aus der zerfallenden Sowjetunion und ihren Nachfolgestaaten in die Bundesrepublik holte. Doch inzwischen sind viele Russlanddeutsche von der Union enttäuscht, vermissen bei ihr die konservativen Werte der Kohl-Ära und wenden sich der AfD zu.
Ein wichtiger Punkt ist für sie auch eine Verbesserung des Verhältnisses zu Russland. Dafür reisten russlanddeutsche AfD-Politiker zum Beispiel im April 2018 auf die von Russland völkerrechtswidrig annektierte Krim, nahmen an einer Wirtschaftskonferenz teil und forderten ein Ende der Wirtschaftssanktionen. Die russischen Staatsmedien berichteten umfassend darüber und taten so, als repräsentierten die AfD-Politiker ganz Deutschland. Da sich wiederum ein Großteil der in Deutschland lebenden Russlanddeutschen über russische Medien informiert, trägt die Kreml-Propaganda Früchte.
Frontal 21 zeigt, warum die AfD bei vielen Russlanddeutschen so beliebt ist.