"Der Vorfall und der Mitarbeiter sind uns bekannt", so Weiler. Securitas habe sich schon Ende August nach einer Anhörung des Mitarbeiters und unter Einbeziehung des Betriebsrats "mit sofortiger Wirkung von dem Mitarbeiter getrennt, weniger als zwölf Stunden, nachdem uns das Video bekannt wurde." Weiler begründete die Entscheidung des bundesweit tätigen Sicherheitsunternehmens mit den Worten: "Securitas Deutschland hat gegenüber rechtsradikaler oder fremdenfeindlicher Gesinnung eine Null-Toleranz-Politik." Dies sei auch in den "Werten und ethischen Grundsätzen von Securitas festgeschrieben". Diesen Grundsätzen müssten sich alle Securitas-Beschäftigten bei ihrer Einstellung verpflichten.
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Politischer Streit um Interpretation des Videos
Auf dem Video ist zu sehen, wie der inzwischen entlassene Securitas-Mitarbeiter gemeinsam mit einem anderen Mann auf zwei Menschen zurennt, die sie offenbar für Ausländer halten. Zu hören sind Parolen wie "Haut ab", "Kanaken" und "Nicht willkommen". Mehrere Asylsuchende, unter anderem einer der Angegriffenen, hatten gegenüber dem ZDF angegeben, dass einer der Beteiligten als Sicherheitsmann in einem Chemnitzer Flüchtlingsheim gearbeitet habe.
Um die Interpretation des Videos, das am 26. August 2018 in Chemnitz am Johannisplatz entstanden ist, wird politisch heftig gestritten. Bundeskanzlerin Angela Merkel, CDU, wertete die Übergriffe von Chemnitz als "Hetzjagden". Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz sprach in der BILD-Zeitung vom 7. September 2018 davon, dass es keine Anhaltspunkte für "Hetzjagden" gäbe, bezweifelte überdies die Echtheit des Videos. Laut Staatsanwaltschaft Dresden dauert die Auswertung der Videos an. Ein mutmaßlich Geschädigter habe in diesem Zusammenhang Anzeige erstattet, wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung. Die Ermittlungen liefen, weitere Angaben wollte der Sprecher aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht machen.