Darum geht es: Im Februar hatten sich Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments auf einen Kompromiss der Reform geeinigt. Dieser sieht in Artikel 13 vor, Plattformen wie YouTube beim Urheberrecht stärker in die Pflicht zu nehmen. Bislang müssen sie geschützte Werke von ihrer Seite löschen, sobald sie eine Beschwerde erhalten. Nach den neuen Regeln müssen die Betreiber künftig schon im Vorhinein sicherstellen, dass urheberrechtlich geschützte Bilder, Tonaufnahmen und Videos nicht unerlaubt auf ihrer Seite hochgeladen werden.
Die neue Richtlinie soll Urheber stärken - zum Beispiel, indem ihre Werke nicht mehr ohne Genehmigung gezeigt werden. Um Verstöße zu erkennen, werden Plattform-Betreiber wie YouTube sogenannte Uploadfilter einsetzen.
Meme bleiben im Filter hängen
Doch Kritiker befürchten, dass sogenannte Meme künftig aus dem Internet gefiltert werden. Diese Variationen bekannter Fotos und Videos, die, mit einem Text kombiniert, neue Bedeutungen erhalten, sind ein wichtiger Bestandteil der Netzkultur. Sie sollen zwar weiter erlaubt bleiben, aber die geplanten Uploadfilter können nicht zwischen einem Meme und einer Urheberrechtsverletzung unterscheiden.
Eine wichtige Frage geht jedoch bei den lautstarken Protesten fast unter: Welche Verbesserungen bringt die Reform den Urhebern? Werden sie an der Verbreitung ihrer Werke in zukunft mitverdienen?