In der Dokumentation des ZDF-auslandsjournals "Die Rivalen – China versus USA" blicken die ZDF-Korrespondenten aus Washington und Peking auf den Kampf der Supermächte. Aus unterschiedlichen Perspektiven zeigen sie, wie der Aufstieg Chinas die Weltmacht USA bedroht.
Autokratie versus Demokratie
Aus geostrategischen und handelspolitischen Gründen will sich die USA als Bewahrer der globalen Nachkriegsordnung behaupten. Die wachsenden Ambitionen Chinas, selbst Weltmacht zu sein, stellen die USA und die amerikanische Sicherheitsarchitektur vor große Herausforderungen. Das chinesische Modell eines autoritären Kapitalismus stellt dabei die Grundlagen von Globalisierung und freiem Welthandel infrage.
Innenpolitisch ist China kurz vor den Olympischen Spielen in Peking ein Land mit zwei Gesichtern. Das eine, das die Welt sehen soll, strotzt vor Kraft, Selbstbewusstsein und wirtschaftlichem Aufbruch. Das andere zeigt ein Land, das unter Wirtschaftskrisen und Versorgungsengpässen leidet, das die Macht Amerikas fürchtet und in den Nationalismus abgleitet. Die China-Korrespondenten Ulf Röller und Stefanie Schoeneborn zeigen, wie Präsident Xi Jinpin und die kommunistische Partei die Olympischen Spiele nutzen, um das Land und das Volk noch stärker zu kontrollieren.
Berichterstattung unter Extrembedingungen
Auch Journalisten werden in ihrer Freiheit, zu berichten, zunehmend eingeschränkt. Wer Bilder jenseits der offiziellen Propaganda drehen will, wird massiv daran gehindert. Oft wird die Angst vor Corona missbraucht, um unliebsame Berichte zu verhindern. Trotz aller Widerstände gelingt es den ZDF-Korrespondenten, an Orte zu reisen und mit Menschen zu reden, die eigentlich niemand sehen und hören soll.
Die China-Politik der USA hat sich auch unter dem neuen US-Präsidenten Joe Biden nicht grundlegend verändert. Alle Zeichen deuten auf verschärfte Handelskonflikte und zunehmende militärische Drohgebärden. USA-Korrespondent Elmar Theveßen und Annette Brieger zeigen, wie die wachsende wirtschaftliche Konkurrenz aus China die politischen Ziele der USA beeinflusst. Der Rust Belt, der sich seit Jahren im wirtschaftlichen Niedergang befindet, wird mit Hochdruck auf die Entwicklung von Zukunftstechnologien ausgerichtet. Elektromobilität und Halbleiterindustrien werden staatlich gefördert, um Abhängigkeiten von asiatischen Konkurrenten zu reduzieren. Künstliche Intelligenz, Computerchip-Produktion und erneuerbare Energien gelten als Zukunftsfelder, auf denen sich der Kampf um die technologische Führung im 21. Jahrhundert entscheidet. Mit China als Feindbild wächst der Druck auf die USA, die eigene Wirtschaft zu modernisieren. Hinzukommt ein drohender Krieg um den Inselstaat Taiwan.
Freie Marktwirtschaft versus Staatskapitalismus
Auf dem afrikanischen Kontinent könnte sich entscheiden, welches Wirtschaftsmodell an Einfluss gewinnt. Der chinesischen Belt-and-Road-Initiative, die mit Milliardenkrediten neue Verbündete gewinnen will, setzt die USA ihre Build-Back-Better-Initiative entgegen. Die zwei größten Wirtschaftsmächte der Erde ringen weltweit um strategische Partner, um ihre jeweils eigenen Interessen zu fördern.
Der Film "auslandsjournal – die doku: Die Rivalen – China versus USA" zeigt, wie sich die Auseinandersetzung der Supermächte auf ihre politische, wirtschaftliche und militärische Entwicklung auswirkt. Wenige Tage vor der Eröffnung der Olympischen Spiele in China gibt die Dokumentation der ZDF-Korrespondenten aus Peking und Washington einen beunruhigenden Einblick in die Vielzahl der Konfliktfelder und verdeutlicht, welche grundlegenden Veränderungen die Neuordnung der globalen Machtstrukturen mit sich bringt. Der Aufstieg Chinas wird die uneingeschränkte Dominanz der USA beenden und die Welt im 21. Jahrhundert maßgeblich prägen.