In einem internen Bericht kritisiert die Bundeswehr die ukrainische Offensive. Was ist dran an der Kritik? ZDFheute live mit Militärexperte Lange und ZDF-Reporter Hassanzadeh.
Interner Bundeswehr-Bericht: Was an der Ukraine-Kritik dran ist | ZDFheute live mit Nico Lange
Bereits seit Wochen ist die ukrainische Gegenoffensive in Gang. Zuletzt haben die ukrainischen Streitkräfte nach eigenen Angaben Geländegewinne in der Ost- und Südukraine erzielt – doch größere Erfolge ihrer Offensive blieben bisher aus.
Ein internes Papier der Bundeswehr soll nun scharfe Kritik an der ukrainischen Militärführung und erstmals dem Vorgehen der ukrainischen Armee an der Front beinhalten, das berichtet die BILD-Zeitung. Demnach würden die ukrainischen Truppenteile so kleinteilig aufgeteilt, dass keine gemeinsame Gefechtsführung erkennbar sei. Vor allem die im Westen erlernten Kriegstechniken würden laut dem Bundeswehr-Bericht nicht entsprechend angewendet. Das volle Potential westlicher Ausstattung und Ausbildung würde nicht ausgeschöpft. Insbesondere richtet sich die Kritik der Bundeswehr wohl an vermeintlich erfahrene Soldaten.
Militärexperte: "Nichts, was die Bundeswehr bisher kennt"
Militärexperte Nico Lange kann die Kritik der Bundeswehr nicht nachvollziehen. Die Lage in der Südukraine sei mit den sehr weiten Sichtbarkeiten, den omnipräsenten Drohnen, den riesigen Minenfeldern und so weiter "nichts, was die Bundeswehr bisher kennt."
Was ist dran an der Kritik? Warum kommt die ukrainische Gegenoffensive bisher nur schleppend voran? Darüber sprechen wir bei ZDFheute live mit Militärexperte Nico Lange. Außerdem dabei ZDF-Reporter Dara Hassanzadeh in Kiew.
Ukrainische Streitkräfte melden Fortschritte und Planänderungen
Neben kleineren Fortschritten im Süden und Osten der Ukraine, haben die ukrainischen Streitkräfte nach eigenen Angaben auch mit Problemen zu kämpfen.
Zuvor hatte Generalstabssprecher Andrij Kowaljow von einem Vormarsch in Richtung des Dorfs Andrijiwka südlich der russisch kontrollierten Stadt Bachmut gesprochen. Im südlichen Teil des Donezker Gebiets seien die ukrainischen Truppen wiederum zwischen 500 und 750 Meter bei der Ortschaft Staromajorske vorangekommen.