Was Trumps Begnadigungen für Extremisten in den USA bedeuten
Vier Jahre ist es her, dass
gewaltbereite Anhänger von Trump das Parlament in Washington stürmten. Ihr Ziel: Die Bestätigung von Joe Biden als neuen US-Präsidenten zu verhindern. Dieser hatte 2021 die Wahl gegen den damaligen Amtsinhaber Trump gewonnen. Fünf Menschen kamen bei dem Angriff ums Leben. 200 der rund 1500 begnadigten Kapitol-Stürmer sind schon auf freiem Fuß. Unter ihnen auch ranghohe Mitglieder der rechtsradikalen Gruppen "Proud Boys" und "Oath Keepers".
Wer sind die Freigelassenen? Was bedeutet das für die Stimmung im Land? Wie könnte sich der Extremismus in den USA unter Trump weiterentwickeln? ZDFheute live spricht mit USA-Experte Dr. Thomas Greven vom John F. Kennedy-Institut für Nordamerikastudien der Freien Universität Berlin und ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen, der den Sturm auf das Kapitol 2021 miterlebt hat.
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"Proud Boys" und "Oath Keepers": Wer unter den Freigelassenen ist
Zwei der prominentesten Verurteilten im Zusammenhang mit den Geschehnissen vom 6. Januar 2021 sind der ehemalige Anführer der "Proud Boys", Enrique Tarrio, und der Gründer der "Oath Keepers", Stewart Rhodes. Sie erhielten im Rahmen der größten Ermittlungen in der Geschichte des US-Justizministeriums harte Strafen: Rhodes wurde zu 18 Jahren Haft verurteilt, Tarrio zu 22 Jahren. Beide kamen nur wenige Stunden nach Trumps Dekret frei.
Die "Oath Keepers" (Hüter des Eides) rekrutieren frühere oder aktuelle Polizisten und Soldaten und setzen sich gegen eine angebliche Tyrannei durch die US-Regierung zur Wehr.
Die "Proud Boys" (Stolze Jungs) sind eine 2016 gegründete rechtsradikale Gruppierung, die politische Gewalt gegen linke Politiker und Aktivisten glorifiziert. Sie sehen weiße Männer in westlichen Staaten von der Auslöschung bedroht. Bekannt wurde die Gruppe durch Trumps Spruch von 2020 "Proud boys, stand back and stand by" (Haltet euch zurück und haltet euch bereit).