Immer weniger Azubis: Studium besser als Ausbildung?

    Immer weniger Azubis:Studium besser als Ausbildung?

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    links, studentin Elena Handtrack, rechts, dachdeckerin Chiara Monteton

    Freie Ausbildungsplätze, aber keine Azubis. Warum bevorzugen viele das Studium? Darüber spricht ZDFheute live mit Dachdeckerin Chiara Monteton und Studentin Elena Handtrack.

    So viele Betriebe wie noch nie mit offenen Lehrstellen: Was läuft schief? - Was passiert bei ZDFheute live?
    Warum entscheiden sich immer mehr junge Menschen für die Uni und gegen einen Ausbildungsplatz? Noch nie war es für Betriebe so schwer, geeignete Azubis zu finden. Die neuesten Zahlen dazu liefert heute der Deutsche Industrie- und Handelskammertag. Für das Jahr 2021 gaben 42 Prozent der befragten Unternehmen an, dass sie nicht alle Ausbildungsplätze besetzen konnten. 2018 waren es 32 Prozent.
    Warum das so ist, darüber sprechen wir mit Dachdeckerin Chiara Monteton und Studentin Elena Handtrack. Clemens Wieland von der Bertelsmann-Stiftung ordnet ein, was die Entwicklung für den deutschen Arbeitsmarkt bedeutet - und wie Unternehmen attraktiver für Auszubildende werden können.
    Warum sinkt die Nachfrage für Ausbildungsplätze immer mehr?
    Bei einer Umfrage des DIHK gaben mehr als jede dritte der rund 15.000 befragten Firmen an, keine einzige Bewerbung erhalten zu haben.
    Neben dem demografischen Problem, dass es immer weniger junge Arbeitnehmer*innen gibt, kämpfen die meisten Unternehmen auch mit den Folgen der Corona-Pandemie. Wegen der Einschränkungen seien Berufsorientierung, Berufsberatung und Ausbildungsplatzsuche "erheblich erschwert" gewesen - auch noch in diesem Jahr, so der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks. Besuche an Schulen, genauso wie Ausbildungsmessen und Betriebspraktika, mussten in den vergangenen zwei Jahren abgesagt werden

    Ausbildungsplatz sucht Azubi

    Achim Dercks, stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer

    Vor allem für Unternehmen, die ohnehin schon unter dem Fachkräftemangel leiden, hat der Mangel an Azubis schwerwiegende Folgen. Öffnungszeiten müssten reduziert, Aufträge abgelehnt und Leistungen ausgelagert werden, so die Kammer.

    Unternehmen versuchen Ausbildungsplätze attraktiver zu machen

    Zum einem wurden neue digitale Formate für die Berufsorientierung entwickelt, um die fehlenden Angebote von Schulen und Arbeitsagenturen bestmöglich abzufedern. Auch versuchen die Unternehmen ihre Ausbildung attraktiver zu gestalten.

    Die Unternehmen haben ihre Türen und Tore weit geöffnet und werben um den Nachwuchs

    Achim Dercks, stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer

    Mehr als die Hälfte der Unternehmen in der DIHK-Umfrage gaben an, dass sie versuchen neue Azubis mit flachen Hierarchien (58 Prozent), moderner IT-Technik (51 Prozent), finanziellen Anreizen (37 Prozent) oder Projekten für Azubis zu überzeugen.
    Mit Material von ZDF, dpa, reuters und afp

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