Nach Wagner-Aufstand:Putins Kampf ums Überleben
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Nachdem der Aufstand der Wagner-Gruppe gegen die russische Regierung beigelegt wurde, bleiben die Auswirkungen für Wladimir Putin weiter offen. Experten analysieren die Lage.
Wagner-Aufstand: So kämpft Putin jetzt um seine Macht | Geheimdienstexperte bei ZDFheute live
Russlands Präsident Wladimir Putin kämpft um seine Macht im Kreml. Der Aufstand der Söldnergruppe Wagner zeigte Russlands Fragilität und deutete an, wie verwundbar Putin derzeit ist. Der Kreml ist zwar um Widerspruch bemüht, doch auch Putin gab unlängst zu, dass man am Rande eines Bürgerkriegs stand. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin warf er vor, "sein Land und sein Volk verraten"und seine Männer "belogen" zu haben.
Auch der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko, der sich zuvor als Verhandler des Friedens zwischen der Gruppe Wagner und Moskau inszenierte, hat den Aufstand als existenzbedrohend wahrgenommen: "Wenn Russland zusammenbricht, werden wir alle unter den Trümmern umkommen", sagte Lukaschenko.
Lukaschenko bestätigt Prigoschin-Ankunft in Belarus
Putin hatte bestätigt, dass Prigoschin in Belarus mit seinen Kämpfern Zuflucht finden könne. Prigoschins Ankunft in Belarus wurde mittlerweile von Lukaschenko bestätigt - sein Verbleib war bislang ungeklärt. Dem Moskau gegenüber loyalem Teil der Wagner-Truppe bot Putin an, Verträge mit dem russischen Verteidigungsministerium zu schließen.
Wie wirkt sich die Lage in Russland auf den Krieg in der Ukraine aus? Wird sich die Gruppe Wagner in Belarus wieder formieren? Wie instabil ist Putins Macht? Und kann die Ukraine vom vorübergehenden Abzug der Wagner-Kämpfer profitieren?
Über die Auswirkungen des Wagner-Aufstands spricht Jessica Zahedi bei ZDFheute live mit Severin Pleyer vom Bundeswehr-Thinktank GIDS. Der russische Geheimdienstexperte und Investigativ-Journalist Andrej Soldatow erklärt, wie Putin um seine Macht in Russland kämpft. ZDF-Reporter Dara Hassanzadeh berichtet aus der Ukraine über die aktuelle Lage an der Front.
Welche Rolle spielt Belarus bei dem Konflikt zwischen Prigoschin und der russischen Staatsführung?
Nachdem der monatelange Machtkampf zwischen dem Chef der Wagner-Gruppe und der russischen Militärführung am Freitag eskalierte, erreichte die Situation mit dem Vormarsch Richtung Moskau ihren zwischenzeitlichen Höhepunkt. Der belarussiche Machthaber Lukaschenko war dann als Vermittler eingeschaltet worden. Putin dankte dem Lukaschenko am Montagabend für dessen Vermittlung.
Lukaschenko sah in den Wagner-Aufständen nicht nur eine Bedrohung für Moskau, sondern auch für sein eigenes Land. In Minsk erklärte er, seine Streitkräfte am Wochenende in Einsatzbereitschaft versetzt zu haben. Die Gefahr einer Eskalation des Konflikts war laut Lukaschenko zuvor von allen Parteien falsch eingeschätzt worden.
Mit Material von ZDF, dpa, AFP
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