Viele Tote und Verletzte: Erdbeben in der Türkei und Syrien

    Viele Tote und Verletzte:Erdbeben in der Türkei und Syrien

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    Zu sehen sind Helfer, die Verletze aus den Trümmern eines Hauses bergen.

    Die schwersten Erdbeben seit Jahrzehnten haben die Grenzregion zwischen der Türkei und Syrien am frühen Montagmorgen erschüttert. Und es gibt schwere Nachbeben. ZDFheute live berichtet.

    Erdbeben in der Türkei und Syrien Was passiert bei ZDFheute live?

    Die Katastrophe kam in der Nacht: Gleich zwei schwere Erdbeben erschüttern das Grenzgebiet zwischen der Türkei und Syrien. Sie gelten als die schlimmsten seit Jahrzehnten. Mindestens 2000 Menschen kamen ums Leben. Die Zahl dürfte noch steigen, denn viele Menschen sind unter den Trümmern verschüttet. Helfer suchen mit Hochdruck nach Vermissten. Die Erdstöße waren auch im Libanon und auf Zypern zu spüren. Das Epizentrum des ersten Bebens lag laut türkischen Behörden in der Provinz Kahramanmaras nahe der syrischen Grenze. Kurz danach gab es ein zweites Beben unweit der Millionenstadt Gaziantep.
    ZDF-Reporterin Anne Brühl berichtet aus der Türkei. Außerdem spricht ZDFheute live mit Bilge Menekse von der Diakonie Katastrophenhilfe in Amman und Prof. Charlotte Krawczyk vom Geoforschungszentrum Potsdam.

    Spendenaufruf des Aktionsbündnis Katastrophenhilfe
    Quelle: ZDF

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    Schwerste Erdbeben seit Jahrzehnten

    Am Montagmorgen sind im Südosten der Türkei und im Norden Syriens Millionen Menschen aus dem Schlaf gerissen worden. Die Region wurde von den schwersten Erdbeben seit Jahrzehnten erschüttert. Aktuell sind mindestens 2000 Todesopfer bekannt, tausende Gebäude sind eingestürzt. Die Angaben steigen jedoch von Stunde zu Stunde, sodass das wirkliche Ausmaß der Naturkatastrophe zur Stunde noch nicht absehbar ist. Das Epizentrum des ersten Bebens liegt in der türkischen Provinz Kahramanmaras, das des zweiten Bebens in der Provinz Gaziantep.

    Wir hoffen, dass wir diese Katastrophe gemeinsam in kürzester Zeit und mit möglichst geringem Schaden überstehen.

    Türkischer Präsident Recep Tayyip Erdoğan

    Auch in Israel, Zypern und dem Libanon waren die Erdbeben spürbar. Es kam in der Folge der zwei ersten verheerenden Beben zu 22 teilweise schweren Nachbeben. Diese kleineren Beben sowie Regen und Minustemperaturen erschweren die Bergung der Opfer, Verletzten und Vermissten. Die Behörden rufen die Menschen dazu auf, das Handynetz nicht unnötig zu überlasten, damit Betroffene Verwandte und Freunde anrufen können. Ebenso wird zum Blutspenden aufgerufen, die Krankenhäuser rechnen mit einer starken Belastung.         
    In der Erbebenregion grenzen zwei der größten Kontinentalplatten aneinander: die afrikanische und die eurasische. Die Erdbebengefahr in der Region ist demnach hoch. Auch politisch ist die Situation in der Region angespannt. Seit 2011 tobt in Syrien ein schwerer Bürgerkrieg, das Erdbebengebiet im syrischen Norden wird zurzeit von Rebellen kontrolliert.

    Mit Bestürzung verfolgen wir die Nachrichten vom Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion. Die Zahl der Todesopfer steigt immer weiter. Wir trauern mit den Angehörigen und bangen mit den Verschütteten. Deutschland wird selbstverständlich Hilfe schicken.

    Bundeskanzler Olaf Scholz

    Die internationale Gemeinschaft hat der Türkei und Syrien bereits zahlreich Beileidsbekundungen ausgerichtet sowie Solidarität und Hilfen zugesagt. Auch das benachbarte Griechenland, das aktuell einen Grenzkonflikt mit der Türkei in der Ägäis austrägt, sicherte sofort Unterstützung zu. Der ukrainische Präsident Selenskyj versprach der Türkei Hilfe. Die beiden Staaten pflegen seit einem von Erdogan ausgehandeltem Getreideabkommen im Sommer 2022 ein enges Verhältnis.
    Mit Material von ZDF, dpa und afp.

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