Großkreuz für Altkanzlerin: Hat Merkel den Orden verdient?

    Großkreuz für Altkanzlerin:Hat Merkel den Orden verdient?

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    Altkanzlerin Angela Merkel und das Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland

    Bundespräsident Steinmeier verleiht Angela Merkel das Großkreuz. Merkel-Biografin Ursula Weidenfeld und ZDF-Korrespondentin Nicole Diekmann über Kritik und Verdienste.

    Merkel bekommt Verdienstkreuz: Die umstrittene Verleihung mit Analyse bei ZDFheute live

    Altkanzlerin Angela Merkel erhält den höchsten Verdienstorden Deutschlands. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verleiht Merkel das "Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland in besonderer Ausführung" auf Schloss Bellevue.
    Vor Merkel erhielten dieses Verdienstkreuz bislang nur die ehemaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer (1954) und Helmut Kohl (1998).

    Kritik an Ordensverleihung für Altkanzlerin

    An der Verleihung gibt es allerdings breite Kritik - auch aus ihrer eigenen Partei – der CDU: Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Carsten Linnemann sagte, es sei offenkundig, dass Merkel "große Verdienste hat, gerade international". Sie habe aber natürlich "auch Fehler gemacht, sogar eklatante".
    Merkel war von 2005 bis 2021 Bundeskanzlerin. "Am Ende ihrer Amtszeit war unser Land in keinem guten Zustand", sagte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai. 16 Jahre Einsatz auf dem Posten der Kanzlerin hätten zwar Respekt verdient. "Aber historische Größe lässt sich in der Politik erfahrungsgemäß erst mit weiterem zeitlichem Abstand erkennen."

    Wird Merkel zu früh gewürdigt?

    Insbesondere der Zeitpunkt der Verleihung sorgt für weitere Kritik: Andreas Rödder, Historiker und Vorsitzender der CDU-Grundwertekommission, beschreibt Merkels Russlandpolitik vor dem Hintergrund des Angriffs auf die Ukraine als "größten außenpolitischen Fehler seit 1945".
    Darüber hinaus bemängelt Rödder Steinmeiers Rolle bei der Verleihung: "Wenn Frank-Walter Steinmeier seiner alten Chefin diesen Orden verleiht, beweihräuchert er nicht nur Angela Merkel und die Probleme ihrer Ära, sondern auch sich selbst. Und ich glaube, das ist ein Akt der verantwortungslosen Ignoranz, der der Glaubwürdigkeit der Demokratie schadet."
    Der Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour sagte dagegen, Merkel habe "unser Land mit ihrer Kanzlerschaft wie nur wenige andere" geprägt. "Man muss nicht mit ihrem gesamten Wirken einverstanden sein, um ihre großen Verdienste anzuerkennen." Auch SPD-Chefin Saskia Esken äußerte sich lobend über die ehemalige Kanzlerin.

    Wer ist zum Festakt auf Schloss Bellevue eingeladen?

    Merkels Konflikte mit ihrer eigenen Partei, der CDU, zeigen sich auch bei der Verleihung des Verdienstordens. Die Ex-Kanzlerin durfte 20 Gäste zu dem kleinen Festakt mit Abendessen einladen.
    Darunter sind enge Vertraute wie ihr ehemaliger Kanzleramtsminister Helge Braun oder ihre ehemalige Büroleiterin Beate Baumann. Auch Prominente wie Fußballer Jürgen Klinsmann und Schauspieler Ulrich Matthes sind eingeladen.
    Aus der SPD werden der ehemalige Vizekanzler Franz Müntefering und Merkels Nachfolger, Olaf Scholz, erwartet. CDU-Chef Friedrich Merz ist nicht angekündigt.
    Mit Material von: AFP und ZDF
    Jürgen Klinsmann
    Ulrich Matthes
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    Angela Merkel und Büroleiterin Beate Baumann. Archivbild
    Der geschäftsführende Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU).
    Kanzlerin Angela Merkel und Amtschef Helge Braun.
    Thomas de Maizière
    Regierungssprecher Steffen Seibert.
    Annette Schavan
    Archiv: Franz Müntefering
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    Olaf Scholz (r.) übergibt im Kanzleramt Blumen an Angela Merkel.

    Jürgen Klinsmann

    Angela Merkel durfte 20 Gäste zu ihrer Ordensverleihung einladen. Einer davon ist Jürgen Klinsmann, der ehemalige Fußball-Nationaltrainer der Männer (Archivfoto 2019).

    Quelle: dpa


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