Aiwanger entschuldigt sich, kein Rücktritt

    Antisemitismus-Vorwürfe:Aiwanger entschuldigt sich, kein Rücktritt

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    Hubert Aiwanger vor bayrischer Flagge

    Bayerns Vize-Regierungschef Hubert Aiwanger entschuldigt sich, an einen Hitlergruß und antisemitische Äußerungen könne er sich aber nicht erinnern. Einen Rücktritt lehnt er ab.

    Aiwanger entschuldigt sich und lehnt Rücktritt ab | Statement und Analyse bei ZDFheute live

    Bayerns Vize-Regierungschef Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hat sich in der Affäre um ein antisemitisches Flugblatt aus Schulzeiten entschuldigt. Er bereue zutiefst, wenn er durch sein Verhalten in Bezug auf das in Rede stehende Pamphlet oder weitere Vorwürfe gegen ihn aus der Jugendzeit Gefühle verletzt habe, sagte Aiwanger am Donnerstag in München. Von einem möglichen Rücktritt war in seinem kurzen Statement keine Rede.
    Aiwanger hatte am Samstag schriftlich zurückgewiesen, als Schüler in den 1980er Jahren ein antisemitisches Flugblatt verfasst zu haben, über das die "Süddeutsche Zeitung" berichtet hatte. Gleichzeitig räumte er aber ein, es seien "ein oder wenige Exemplare" in seiner Schultasche gefunden worden. Kurz darauf erklärte Aiwangers älterer Bruder, das Pamphlet geschrieben zu haben.

    Aiwanger soll Fragen schriftlich beantworten

    "Es ist auf alle Fälle so, dass vielleicht in der Jugendzeit das eine oder andere so oder so interpretiert werden kann, was als 15-Jähriger hier mir vorgeworfen wird", sagte der Freie-Wähler-Chef am Mittwoch am Rande eines Termins in Donauwörth dem Sender Welt TV im Beisein auch anderer Journalisten.
    "Aber auf alle Fälle, ich sag' seit dem Erwachsenenalter, die letzten Jahrzehnte: kein Antisemit, kein Extremist, sondern ein Menschenfreund", betonte der 52-Jährige. Er könne "für die letzten Jahrzehnte alle Hände ins Feuer legen". Was aus Jugendzeiten nun diskutiert werde, wundere ihn etwas.
    Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der zusammen mit den Freien Wählern regiert, hatte Aiwanger am Dienstag aufgefordert, 25 Fragen zu den Vorwürfen zeitnah schriftlich zu beantworten. In Bayern wird am 8. Oktober ein neuer Landtag gewählt.

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