Zwischen 2004 und 2021 hat die Zufriedenheit der Deutschen insgesamt deutlich zugenommen, so eine Studie. Doch es gibt Lücken - etwa zwischen Ost und West oder den Geschlechtern.
DIW-Studie: Mehr Zufriedenheit - aber mit Unterschieden
Quelle: Imago
In den vergangenen 20 Jahren sind die Menschen in Deutschland - nach eigener Aussage - zufriedener geworden. So stieg die allgemeine Zufriedenheit zwischen 2004 und 2021 von 6,7 Punkt auf 7,4 Punkte (auf einer Skala von 0 bis 10). Das zeigt eine Untersuchung, die das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) vorgestellt hat.
Die Zufriedenheit der Menschen in Deutschland
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Zwischen unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen gibt es jedoch teils deutliche Unterschiede bei der Zufriedenheit - mit der Arbeit, der Gesundheit und dem Einkommen.
Das sind die Kernergebnisse der Studie:
Die allgemeine Zufriedenheit ist deutlich gestiegen, wie auch die Zufriedenheit mit der Arbeit und dem Einkommen
Frauen sind unzufriedener mit ihrem Gehalt als Männer, die Gruppen nähern sich aber an
Die Zufriedenheit mit der Gesundheitstagniert eher
Eltern sind unzufriedener mit der Gesundheit als Kinderlose
Menschen mit geringen Haushaltseinkommen sind in allen Bereichen unzufriedener als Menschen mit hohen Einkommen
Die Autorinnen und Autoren werteten für die Studie Daten aus dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) für die Jahre 2004 bis 2021 aus. Das ist eine repräsentative Haushaltsbefragung zur allgemeinen Lebenssituation der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland. Über ihre Zufriedenheit bei bestimmten Themen können die Befragten dann auf einer Skala zwischen 0 ("ganz und gar unzufrieden") bis 10 ("ganz und gar zufrieden") Auskunft geben. Die Analyse berücksichtigt zur besseren Vergleichbarkeit über die Zeit keine Geflüchteten.
Quelle: dpa, DIW
Wie sich die Zufriedenheit nach 2021 auch im Kontext des Kriegs in der Ukraine, der Zuspitzung des Nahost-Konflikts und hoher Inflation verändert hat, kann die Untersuchung nicht beantworten.
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Einkommen: Frauen holen bei Zufriedenheit auf
Die Zufriedenheit mit dem Einkommen ist seit 2004 (5,5) erheblich gestiegen - auf 6,9 im Jahr 2021. "Im gleichen Zeitraum sind auch die Reallöhne um etwa zehn Prozent gestiegen", erklärt Studienautorin Theresa Entringer.
Bemerkenswert ist laut DIW, dass sowohl für Männer als auch für Frauen die Zufriedenheit mit dem persönlichen Einkommen über die Jahre wuchs, für Frauen allerdings wesentlich stärker.
Zufriedenheit mit dem Einkommen
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Angesichts der anhaltenden Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern verwundert es kaum, dass Frauen unzufriedener mit dem Einkommen sind als Männer. "Im Jahr 2004 waren Männer rund 0,4 Punkte zufriedener mit ihrem persönlichen Einkommen als Frauen, 2007 waren es dann sogar 0,6 Punkte", heißt es vom DIW.
Als Grund für die Annäherung bei der Zufriedenheit mit dem eigenen Einkommen vermuten die Forscher eine Angleichung bei den Gehältern.
Zwischen Arbeitnehmern in Ost- und Westdeutschland näherte sich die Zufriedenheit mit den eigenen Einkommen im selben Zeitraum ebenfalls immer weiter an. Betrug die Differenz 2004 noch 0,8 Punkte, ist diese 2021 auf 0,2 Punkte geschrumpft.
Zufriedenheit mit dem Einkommen in Ost und West
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Gesundheit: Kinderlose fühlen sich deutlich besser
Abgefragt wurde auch die Zufriedenheit mit der eigenen Gesundheit. Hierbei traten je nach Alter, Geschlecht, Einkommen, Region und Familiengröße deutliche Unterschiede zutage. So fühlten sich Menschen ohne Kinder deutlich gesünder als Menschen mit Kindern. Kinderlose bewerteten die eigene Gesundheit im Jahr 2021 um 0,6 Punkte besser als Eltern.
Zufriedenheit mit der Gesundheit
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Entsprechend weniger zufrieden mit der eigenen Gesundheit sind der Erhebung zufolge auch Menschen mit niedrigeren Einkommen im Vergleich zu solchen mit höheren. Das habe laut DIW auch Implikationen für die Politik: Die Verfasser der Studie raten dazu, Maßnahmen zur Entlastung der betroffenen Bevölkerungsgruppen zu ergreifen. So müsse etwa ...
die Betreuungssituation von Kindern verbessert,
die Beantragung von sozialen Leistungen vereinfacht
und niedrigschwellige Unterstützung sichtbarer gemacht werden.
Quelle: ZDF
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