Inversionswetterlage sorgt für erhöhte Feinstaubbelastung
Ungewöhnliche Wetterlage:Dicke Luft durch erhöhte Schadstoffbelastung
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Aufgrund einer ungewöhnlichen Wetterlage über Deutschland können Schadstoffe in der Luft derzeit nicht abziehen. Die erhöhte Feinstaubbelastung hält noch bis Silvester an.
Die Wettervorhersage aus der 19 Uhr-heute-Sendung29.03.2025 | 0:10 min
Eine ungewöhnliche Wetterlage über Deutschland sorgt derzeit dafür, dass Schadstoffe in der Luft nicht abziehen können. Es gebe wenig Austausch zwischen den Luftschichten, deswegen sammele sich Feinstaub in den Niederungen an, erklärt Meteorologe Christian Herold vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Das bedeutet an vielen Orten schlechte Luft.
Gesundheitsgefährdende Feinstaubwerte
In zahlreichen Orten in der Südhälfte Deutschlands wurden am Samstagmorgen erhöhte Werte des gesundheitsgefährdenden Feinstaubs gemessen. Im bayerischen Kempten etwa waren es beim besonders feinen Staub ganze 35 Mikrogramm pro Kubikmeter.
Kraftfahrzeuge
Kraft- und Fernheizwerke
Abfallverbrennungsanlagen
Öfen und Heizungen in Wohnhäusern
Tierhaltung (Landwirtschaft)
Straßenverkehr
Bautätigkeiten
Bestimmte Industrieprozesse
Emissionen aus Vulkanen und Meeren
Bodenerosion
Wald- und Buschfeuer
Viren, Sporen und Bakterien
Quelle: Umweltbundesamt
Auch in Teilen von München, Würzburg, Bamberg, Passau sowie im baden-württembergischen Tübingen, Kehl und Neuenburg sowie in Worms und Dresden lagen die Werte über dem Grenzwert von 25 Mikrogramm. Das zeigen Daten des Umweltbundesamtes.
Bei empfindlichen Menschen können nachteilige gesundheitliche Wirkungen auftreten. Diese sollten körperlich anstrengende Tätigkeiten im Freien vermeiden.
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Hinweis des Umweltbundesamts
Aber auch bei gesunden Menschen kann der Feinstaub zu Atemwegsproblemen führen. Der eingeatmete Staub reizt die Schleimhäute in Nase, Rachen und Luftröhre. Halsschmerzen und eine trockene Nase sind zum Beispiel eine Folge.
Feinstaub und Luftverschmutzung verursachen weltweit mehr als 4,5 Millionen vorzeitige Todesfälle, so die Weltwetterorganisation in ihrem jährlichen Bericht über Luftverschmutzung.05.09.2024 | 0:25 min
Wärmere Luft oben drückt Schadstoffe in Niederungen
Deutschland erlebt derzeit eine Inversionswetterlage. Diese entstehe sehr häufig in den Herbst- und Wintermonaten bei ruhigem Hochdruckwetter - so wie jetzt gerade, erklärt ZDF-Meteorologin Leonie Imhäuser. Normalerweise nehme die Temperatur mit der Höhe ab: auf den Bergen sei es dann kälter als in den Tälern.
Aktuell ist das aber genau umgekehrt. Auf den Bergen ist es warm, während es in den Tälern kalt bleibt.
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Leonie Imhäuser, ZDF-Meteorologin
Genau diese umgekehrte Temperaturverteilung bezeichne man als Inversionswetterlage, so Imhäuser. Das Problem dabei: Die Luft wird nicht mehr richtig durchmischt. Die warme Luft in der Höhe wirke wie ein Deckel, und damit sammle sich Feinstaub unten in Bodennähe an.
Dem DWD zufolge hält diese Situation noch bis Silvester an. "Dann stellt sich die Wetterlage um, es wird windiger oder sogar stürmisch", so Herold.
Alle Jahre wieder wird Ende Dezember über das Für und Wider von Silvester-Böllerei diskutiert. Inzwischen gibt es feinstaubarme Feuerwerksalternativen.21.12.2024 | 29:47 min
Erhöhte Feinstaublast auch durch Silvesterfeuerwerk
Im Norden ist die Feinstaubbelastung nur gering, weil es dort windig ist und sich damit keine Inversion bilden kann. Dort komme der Wind voraussichtlich noch rechtzeitig, um den Feinstaub wegzublasen, der durch die Silvesterfeuerwerke zusätzlich entstehe, so Imhäuser. Anders sehe es im Süden aus:
Da wird der nur schwache Wind die Feinstaubbelastung in Kombination mit dem Feuerwerk noch erhöhen.
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Leonie Imhäuser, ZDF-Meteorologin
Dem Umweltbundesamt zufolge werden Tonnen von Feinstaub durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern freigesetzt - in nur einer Nacht etwa ein Prozent der gesamten in einem Jahr freigesetzten Feinstaubmenge in Deutschland.
Wenn am 28. Dezember der Startschuss für den Feuerwerksverkauf 2024 fällt, werden sich viele wieder mit Böllern eindecken. Was beim Zünden der Feuerwerkskörper zu beachten ist.
von Wilhelm Terporten
FAQ
Die Belastung durch schlechte Luft sei in der Silvesternacht vielerorts so hoch wie sonst im ganzen Jahr nicht. Das Einatmen von Feinstaub gefährdet die Gesundheit. "Die Wirkungen reichen von vorübergehenden Beeinträchtigungen der Atemwege über einen erhöhten Medikamentenbedarf bei Asthmatikern bis zu Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauf-Problemen", schreibt das Umweltbundesamt.
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