Weltklimakonferenz: Emirate kündigen 30-Milliarden-Fonds an

    Weltklimakonferenz in Dubai:Emirate kündigen 30-Milliarden-Klimafonds an

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    Kapital für Klimaschutzprojekte: Auf der COP28 haben die Emirate einen milliardenschweren Fonds angekündigt. Indes fordert UN-Generalsekretär Guterres das Aus für fossile Energien.

    Auf der Weltklimakonferenz in Dubai hat der Gastgeber, die Vereinigten Arabischen Emirate, einen neuen Investmentfonds im Volumen von 30 Milliarden US-Dollar (27,5 Milliarden Euro) angekündigt, um mehr Kapital in Klimaschutzprojekte zu lenken.
    Der Fokus liege auf Märkten in Entwicklungsländern, teilte die Präsidentschaft der COP28 mit. Zusammen mit privaten Geldgebern sollen bis 2030 insgesamt bis zu 250 Milliarden Dollar mobilisiert werden.

    Ölboss Al Jaber wird Klimafonds-Aufsichtsratschef

    Schwerpunkte der geplanten Investitionen sind der Mitteilung zufolge die klimafreundliche Energiewende, der entsprechende Umbau industrieller Prozesse sowie neue Klimaschutz-Technologien.
    Aufsichtsratsvorsitzender des Fonds mit Namen Alterra wird der COP-Präsident Sultan Ahmed Al Jaber; er ist bereits Chef des staatlichen Öl- und Gas-Konzerns Adnoc. Nach welchen Kriterien die Projekte genau ausgewählt werden, blieb zunächst unklar.
    Ein großes Thema der zweiwöchigen Klimakonferenz ist, wie globale Finanzströme schnell umgelenkt werden können - also vor allem weg von Öl, Kohle und Gas und hin in erneuerbare Energien und mehr Energieeffizienz.

    Guterres: "Verbrennen aller fossilen Brennstoffe beenden"

    Zum Auftakt des Gipfeltreffens von rund 140 Staats- und Regierungschefs auf der UN-Klimakonferenz in Dubai rief UN-Generalsekretär António Guterres zum raschen Aus für die Nutzung fossiler Energieträger auf. Er sagte am Freitag in Dubai:

    Wir können einen brennenden Planeten nicht retten mit einem Feuerwehrschlauch aus fossilen Brennstoffen.

    UN-Generalsekretär António Guterres

    Stattdessen müsse der Umstieg auf erneuerbare Energien beschleunigt werden. Das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu beschränken, lässt sich nur einhalten, wenn "wir das Verbrennen aller fossilen Brennstoffe beenden", stellte Guterres klar.
    Es gehe nicht um eine Reduzierung, sondern um einen Schlusspunkt, verwies der UN-Generalsekretär auf die Erkenntnisse des Weltklimarats IPCC. Auf dem Spiel stehe nichts anderes als "das Schicksal der Menschheit".

    UN-Generalsekretär: Es ist "noch nicht zu spät"

    Guterres wandte sich auch direkt an die Unternehmen der fossilen Energiewirtschaft. Diese sollten sich von "einem überholten Geschäftsmodell verabschieden". Die Regierungen sollten dies durch entsprechende gesetzliche Rahmenbedingungen, die Bepreisung von CO2-Emissionen und ein Ende von Subventionen für die fossile Wirtschaft unterstützen.
    Der UN-Generalsekretär verwies auf die vielen bereits sichtbaren Folgen des Klimawandels: "Polareis und Gletscher verschwinden vor unseren Augen", sagte er. Es gebe "Erdrutsche, Überflutungen und den Anstieg des Meeresspiegels". Dies seien Symptome der Erkrankung des Planeten und "nur Sie, die Staatenlenker der Welt, können diese heilen". Zwar sei der 1,5-Grad-Pfad noch in weiter Ferne, aber es sei "noch nicht zu spät", um "den Zusammenbruch und das Verbrennen der Erde" zu verhindern.
    Guterres rief auch zu mehr Klimagerechtigkeit auf. Diese sei "längst überfällig", mahnte er höhere Zahlungen der Industriestaaten für Klimaschutz und Anpassung an Klimafolgen an. Er erinnerte an das Versprechen, dafür 100 Milliarden Dollar pro Jahr zur Verfügung zu stellen, davon ab 2025 jährlich 40 Milliarden Dollar für Klimaanpassung.

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    von Moritz Zajonz
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