Weltall: Nasa verschiebt bemannte Artemis-Mondmissionen
Umrundung und Landung:Nasa verschiebt bemannte Mondmissionen
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Die Nasa verschiebt ihre bemannten Mondmissionen Artemis 2 und 3. Sowohl die geplante Umrundung des Erdtrabanten als auch die anvisierte Landung auf dem Mond verzögern sich.
Die Mondmission des privaten US-Raumfahrtunternehmens Astrobotic ist gescheitert. Ursache war offenbar ein Treibstoffleck. Es wäre die erste US-Mondlandung seit 50 Jahren gewesen.10.01.2024 | 0:21 min
Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat die zuvor für November 2024 geplante bemannte Mondumrundung "Artemis 2" wegen Problemen mit Rakete und Raumschiff auf September 2025 verschoben. Die geplante bemannte Mondlandung "Artemis 3" werde sich entsprechend auf September 2026 verschieben, teilte die Nasa bei einer Pressekonferenz mit. "Artemis 4", eine weitere geplante Mondlandung, sei nach wie vor für September 2028 anvisiert. Nasa-Chef Bill Nelson sagte:
"Und Sicherheit hat für uns höchste Priorität." Deswegen wolle man den Teams mehr Zeit geben, um an den derzeitigen Herausforderungen zu arbeiten.
In London können Raumfahrt-Fans nun die Artemis-Mission in einer 3D-Ausstellung hautnah erleben - erzählt von Tom Hanks. Artemis erforscht, wie Menschen auf dem Mond leben können.05.12.2023 | 2:45 min
Unbemannte "Orion"-Kapsel bereits erfolgreich getestet
Eigentlich hatten die US-Astronautin Christina Koch, ihre US-Kollegen Victor Glover und Reid Wiseman und der kanadische Raumfahrer Jeremy Hansen schon im November 2024 mit der "Orion"-Kapsel rund zehn Tage lang um den Mond herum fliegen sollen. Sie wären die ersten vier Raumfahrer in der Nähe des Mondes gewesen, seit die Astronauten der "Apollo 17"-Mission den Erdtrabanten 1972 für einige Zeit betraten.
Ende 2022 waren das Raketensystem "Space Launch System" und die Kapsel "Orion" erstmals unbemannt erfolgreich getestet worden. Rund ein Jahr nach "Artemis 2" sollte mit "Artemis 3" ein weiterer bemannter Flug inklusive Mondlandung folgen.
Experten bezweifelten Zeitplanung vor Verschiebung
Mit dem nach der griechischen Göttin des Mondes benannten "Artemis"-Programm sollen erstmals eine Frau und eine nicht-weiße Person auf dem Mond landen - ursprünglich war das bereits bis 2024 angesetzt, diese Zeitplanung war von Experten aber bereits von Beginn an angezweifelt worden. Die Europäische Raumfahrtagentur Esa und Raumfahrtagenturen mehrerer anderer Länder sind an "Artemis" beteiligt.
Neben der Nasa-Verschiebung scheiterte auch der erste Versuch einer US-Mondlandung seit mehr als einem halben Jahrhundert des Unternehmens Astrobotic Technology. Wegen eines Treibstofflecks und Problemen mit den Solarzellen sei es nicht mehr möglich, das Landemodul "Peregrine" sanft auf der Mondoberfläche aufsetzen zu lassen, teilte das Unternehmen nun mit. Wie es zu dem Schaden kam, blieb offen.
Kommerzielles US-Unternehmen scheitert mit unbemannter Mondlandung
Astrobotic erklärte, man wolle jetzt versuchen, den Lander so lange wie möglich im Weltall fliegen zu lassen, um Erkenntnisse für einen nächsten Flug zum Mond in etwa einem Jahr zu gewinnen. Es sei gelungen, das Raumschiff so zur Sonne auszurichten, dass die Batterie voll aufgeladen sei und Energie für noch etwa 40 Stunden habe.
Der unbemannte "Peregrine"-Lander hätte am 23. Februar auf dem Mond landen sollen. Die Kosten gab das Unternehmen mit 108 Millionen Dollar (rund 98,5 Millionen Euro) an. Astrobotic aus Pittsburgh hatte sich zum Ziel gesetzt, als erstes kommerzielles Unternehmen auf dem Mond zu landen.
"Apollo 17"-Mission: Menschen zuletzt vor über 50 Jahren auf dem Mond
Eine Mondlandung ist bisher nur den Raumfahrtorganisationen von vier Ländern gelungen, nämlich der Sowjetunion, den USA, China und Indien.
Zuletzt waren mit der "Apollo 17"-Mission vor rund 50 Jahren Menschen auf dem Mond - die Landung erfolgte am 11. Dezember 1972. Insgesamt brachten die USA als bislang einziges Land mit den "Apollo"-Missionen zwischen 1969 und 1972 zwölf Astronauten auf den Mond.
Die Raumfahrt haben viele Länder für sich entdeckt und so verfolgen sie allesamt ehrgeizige Pläne. 2024 sollen neue Missionen starten und bestehende fortgeführt werden.