Künstliche Intelligenz als Pilot im Kampfjet

    USA testen Einsatz:Künstliche Intelligenz als Pilot im Kampfjet

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    Die USA und China wetteifern um den Einsatz Künstlicher Intelligenz beim Militär. Das Pentagon hat mehrere hundert KI-Projekte. Eines davon: ein KI-gesteuerter Kampfjet.

    Das Flugzeug X-62A VISTA, ein experimenteller KI-fähiger F-16-Kampfjet der Air Force, hebt am Donnerstag, den 2. Mai 2024, auf der Edwards Air Force Base in Kalifornien ab.
    KI-gesteuerter Kampfjet "Vista" der Air Force
    Quelle: AP/Damian Dovarganes

    Als kürzlich zwei Kampfjets der US-Luftwaffe in einen Schaukampf geschickt wurden, war nur ein Pilot am Steuer. Der andere Jet wurde von Künstlicher Intelligenz geflogen. Die Show zeigte, wie weit die Air Force bei der Entwicklung der Technologie inzwischen geht. Aber das soll nur ein Vorgeschmack sein.

    Supermächte: Zeitalter der KI-Aufrüstung?

    Die USA wetteifern mit China in Sachen KI und deren Einsatz in Waffensystemen. "Ob man es nun einen Wettlauf nennen will oder nicht, es ist auf jeden Fall einer", erklärt US-Vizegeneralstabschef Christopher Grady.

    Wir haben beide erkannt, dass dies ein sehr kritisches Element auf dem künftigen Schlachtfeld sein wird. China arbeitet daran genauso hart wie wir.

    Christopher Grady, US-Vizegeneralstabschef

    In der Bevölkerung wächst parallel die Sorge, dass künftige Kriege von Maschinen geführt werden. Die Streitkräfte beschwichtigen: Das werde nicht geschehen, zumindest nicht auf US-Seite, heißt es. Wie weit ein potenzieller Gegner gehen könnte, bleibt offen. Und das US-Militär will dem gewachsen sein.
    Auf dem Bild sind Aufstände in Tel Aviv gegen die Regierung zu sehen.
    Die Kritik an Israels Kriegsführung wird immer lauter. Bei seinen Angriffen stützt sich das Militär auch auf künstliche Intelligenz, die selbständig Ziele auswählt.10.04.2024 | 10:43 min

    Vom maschinellen Lernen zur autonomen KI

    Die Wurzeln der KI im Militär liegen in einer Mischung aus maschinellem Lernen und Autonomie. Beim ersteren analysiert ein Computer Daten und Regelsätze, um daraus Schlussfolgerungen zu ziehen. Autonomie entsteht, wenn diese dann zum Handeln ohne weitere menschliche Eingaben genutzt werden.
    Ein Vorläufer war die Entwicklung des Aegis-Raketenabwehrsystems in den 1960er und 1970er Jahren. Es wurde mit einer Reihe von Wenn-dann-Regeln so trainiert, dass es in der Lage war, angreifende Raketen selbstständig zu erkennen und abzufangen - und zwar schneller als ein Mensch es könnte. Die Reaktionen waren aber auf die vorgegebenen Regeln begrenzt, das System war nicht darauf ausgelegt, aus seinen Entscheidungen zu lernen.
    moma future: KI und Unterwasser-Robotik
    Künstliche Intelligenz erlaubt zukünftig komplexe Anwendungen unter Wasser. Autonome Fahrzeuge sollen in der Wartung von Anlagen, zur Forschung oder zur Bergung von Altmunition eingesetzt werden.16.04.2024 | 2:53 min

    Höhere Rechenleistung ermöglicht "Urknall" der KI

    Einen Riesenschritt nach vorne machte die KI im Jahr 2012. Die Kombination aus großen Datenmengen und fortschrittlicher Rechenleistung ermöglichte es Computern nun, die Informationen zu analysieren und die Regeln selbst zu schreiben. Experten sprechen vom "Urknall" der KI.
    Inzwischen gibt es im Pentagon mehrere hundert KI-Projekte. Eines gründet sich auf der Auswertung Tausender Stunden von Gesprächen im Cockpit. Aus der Flut von Worten und Nachrichten haben Forscher am MIT, dem Massachusetts Institute of Technology, einen Datensatz erstellt, mit dem die KI den Unterschied zwischen kritischen Infos und banalen Gesprächen lernen kann. Damit soll die KI schnell auf Gefahrenlagen aufmerksam machen.
    Bundeskanzler Olaf Scholz auf der Hannover-Messe
    Die größte Ausstellung für Maschinenbau und Elektrotechnik fand im April in Hannover statt. Ein wichtiges Thema ist der Umgang mit dem Hoffnungsträger Künstliche Intelligenz.22.04.2024 | 1:31 min

    USA: Sicherheit kritisches Thema

    Bei allen Projekten ist die Sicherheit ein kritisches Thema. Für den KI-gesteuerten Kampfjet etwa gelte, dass genau kontrolliert werden müsse, welche Daten in den Simulator gespeist werden, aus dem die KI lernen kann, betonen die Fachleute. Bei jedem Flug verfügt die KI nur über die Daten in ihrem Repertoire. Nach jedem neuen Flug wird sie mit neuen Daten gefüttert, die dabei gesammelt wurden.
    Neben der Sicherheit steht bei der Auswahl der Daten im Mittelpunkt, welche für die KI nützlich sind. Wenn es um die Gespräche im Cockpit geht, müsse die KI verstehen, wie die Kommunikation laufe, erklärt Admiral Grady. Dass vieles ein Spiegelbild von Kommando und Kontrolle sei und davon, wie Piloten denken. Was die KI allerdings nicht brauche, seien zu heftige Kraftausdrücke. "Sie muss nicht lernen, wie man flucht."
    Quelle: AP

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