KI-Jahr 2023: Als Künstliche Intelligenz in unser Leben kam
Rückblick auf das KI-Jahr 2023:Als Künstliche Intelligenz in unser Leben kam
von David Metzmacher
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Chatbots helfen im Alltag, ein Fake-Papst als Mode-Ikone, Experten warnen vor großen Risiken und die EU legt Richtlinien vor. Ein Rückblick auf die wichtigsten KI-Ereignisse 2023.
Mit dem Prompt "Erstelle ein Bild zum Thema KI-Jahresrückblick" hat ChatGPT dieses Bild mit DALL-E generiert.
Quelle: David Metzmacher
2023 ist das Jahr, in dem so vielen Menschen wie nie zuvor klar wurde, dass sich Künstliche Intelligenz unmittelbar auf ihr Leben auswirken wird.
Ein Chatbot wird zum Alltagshelfer, Künstliche Intelligenz produziert erfolgreiche Pop-Songs, KI-generierte Bilder sorgen für reichlich Gesprächsstoff, aber auch für Hass und Desinformation im Netz. Große Tech-Konzerne liefern sich ein Rennen um die fortschrittlichsten KI-Modelle, gleichzeitig warnen Experten vor globalen Risiken.
Das KI-Jahr 2023 im Rückblick:
Künstliche Intelligenz wird zum Alltagshelfer
Zwar sorgt ChatGPT von OpenAI schon im Dezember 2022 für Aufruhr und Staunen. Doch im Januar kommt das generative Sprachmodell so richtig im Alltag vieler Menschen an, hilft etwa bei Hausaufgaben oder im Büro. 100 Millionen Menschen weltweit nutzen Anfang Februar 2023 ChatGPT - ein Rekord für die am schnellsten wachsende Nutzerbasis jemals.
Schon früh mehren sich auch kritische Stimmen, die etwa fragen, wie künftig Lehrer und Dozenten erkennen sollen, ob Schüler und Studenten KI für ihre Aufgaben nutzen. Die Debatte um Sinn und Unsinn von KI - auch sie prägt das KI-Jahr 2023.
ChatGPT wird ein Jahr alt - Zeit für eine erste Zwischenbilanz.30.11.2023 | 2:07 min
Mode-Ikone im Vatikan: Der Papst in weißer Daunenjacke?
Im März geht Papst Franziskus mit einem Outfit viral, das er nie getragen hat. Denn das Bild ist ein Fake und wurde mit KI erstellt.
Nein, Papst Franziskus hat nicht diese hippe Daunenjacke mit dem päpstlichen Kruzifix getragen. Warum das nicht nur witzig ist.
von Julia Klaus
In der ersten Jahreshälfte gibt es zahlreiche KI-Neuerungen: ChatGPT erhält im Hintergrund ein leistungsstärkeres Modell, Plugins erlauben etwa das Recherchieren im Internet und der Dienst wird in die Suche von Microsofts Bing integriert. Auch Google will im KI-Rennen mitmischen und präsentiert seinen Chatbot Bart.
Bildgeneratoren wie Midjourney und DALL-E, die es möglich machen, mit nur wenigen Sätzen gänzlich neue Bilder zu erzeugen, werden immer besser und eine echte Konkurrenz für Grafiker und Fotografen.
Künstliche Intelligenz zu Gast im heute journal
Erstmals hat ZDF-Moderator Christian Sievers im ZDF eine nicht-menschliche Gesprächspartnerin: Die Antworten von "Jenny" sind KI-generiert, ebenfalls ihr Gesicht und ihre Mimik.
Als Künstliche Intelligenz habe ich keine Emotionen oder Gefühle, daher beeinflusst es mich nicht persönlich, wenn Menschen Angst vor mir haben.
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"Jenny", im Interview mit Christian Sievers
ZDF-Moderator Christian Sievers spricht mit "Jenny". 30.04.2023 | 4:16 min
Experten warnen vor Gefahren durch KI
Immer lauter werden im Laufe des Jahres Stimmen, die auf die Risiken von KI aufmerksam machen und das rasante Tempo, in denen sich die Systeme verbessern, mit Sorge betrachten. So gibt es Forderungen nach einem Forschungsstopp. In einer Erklärung sagen KI-Experten, darunter Bill Gates, Sam Altman oder der Chef von Googles KI-Sparte Demis Hassabis:
Das Risiko einer Vernichtung durch KI zu verringern, sollte eine globale Priorität neben anderen Risiken gesellschaftlichen Ausmaßes sein, wie etwa Pandemien und Atomkrieg.
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Center for AI Safety: Stellungnahme zu Risiken Künstlicher Intelligenz
Werden Schauspieler bald durch KI ersetzt?
Im Juni ist KI noch Thema der re:publica in Berlin. In den USA wird der richtige Umgang mit der Technologie Teil eines Autoren- und Schauspielerstreiks, dessen Streikende Sorge haben, künftig durch KI ersetzt zu werden.
Mit "Jenny" hatte ZDF-Moderator Christian Sievers im Interview noch eine gute Zeit. Weniger zum Spaßen war dann ein Internet-Clip, in dem Sievers scheinbar für eine Tradingsoftware wirbt. Doch das Video ist natürlich ein KI-Fake.
Immer mehr Videos sind KI-generiert. Das geht mittlerweile recht einfach. Aber es gibt auch Tricks, wie man sie erkennt.22.09.2023 | 1:30 min
Chaos bei OpenAI und Hoffnung für Aleph Alpha
Im November steht die KI-Welt für ein paar Tage auf dem Kopf, denn es gibt Chaos bei ChatGPT-Anbieter OpenAI: Chef Sam Altman wird überraschend entlassen, bekommt aber nur wenige Tage später seinen alten Posten zurück. Grund für das Durcheinander war wohl ein Richtungsstreit des anfänglich als Non-Profit gegründeten Unternehmens.
Auftrieb bekommt hingegen die deutsche KI-Hoffnung Aleph Alpha. Mit rund 500 Millionen bezeugen Investoren - darunter große deutsche Konzerne wie Bosch und SAP - ihr Vertrauen in Gründer Jonas Andrulis. KI-Produkte von Aleph Alpha werden bereits in deutschen Behörden eingesetzt.
Auch für Kreative gibt es dank KI neue, ungeahnte Möglichkeiten. Von digitaler Bildkunst bis zum Erschaffen neuer Lieder. So wird etwa ein KI-Song, in dem vermeintlich die Superstars Drake und The Weeknd zu hören sind, zum Hit.
Im Dezember macht Google erneut einen Aufschlag im KI-Rennen und präsentiert sein KI-Modell Gemini. Zudem gibt es einen Regulierungsdurchbruch in Brüssel. Stolz präsentiert die EU die Einigung für einheitliche KI-Regeln. Kritiker scherzen, Europa habe nun mehr Regeln für KI als relevante KI-Unternehmen.
Am Ende des Jahres sind viele Fragen offen: Wie wird sich KI auf unsere Gesellschaft etwa bei Wahlen auswirken? Wie auf unsere Wirtschaft und auf Arbeitsplätze? Und wie findet die Welt zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit KI?
Gerade weil nicht damit zu rechnen ist, dass das nächste Jahr auf diese Fragen zufriedenstellende Antworten finden wird, verspricht auch 2024 ein spannendes KI-Jahr zu werden.
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