Klimawandel und Gender: Frauenpower für den Klimaschutz

    Gender als Weltklimagipfel-Thema:Frauenpower für den Klimaschutz

    von Laura Hohmann
    |

    Frauen leiden mehr unter dem Klimawandel als Männer. Und sie setzen sich mehr für den Klimaschutz ein. Aber im Planungsteam für die Weltklimakonferenz in Baku saßen nur Männer.

    Frau demonstriert mit SOS-Schild in der Hand
    Die Folgen des Klimawandels sind schon heute für viele spürbar. Doch Studien belegen, dass Frauen und Mädchen mehr unter der Klimakrise leiden als Männer.10.11.2024 | 28:17 min
    Bei der 29. UN-Klimakonferenz in Baku in Aserbaidschan soll es auch um Geschlechtergerechtigkeit gehen. Aber das Organisations-Komitee für die Konferenz, die am 11. November beginnt, bestand zunächst nur aus Männern. Erst als es scharfe Kritik hagelte, wurden Frauen in das Komitee aufgenommen. Dabei sind es vor allem Frauen, die die Auswirkungen des Klimawandels zu spüren bekommen.

    Frauen besonders vom Klimawandel betroffen

    Frauen haben weniger Land als Männer, weniger finanzielle Mittel und weniger Bildung. Das macht sie anfälliger gegenüber den Folgen des Klimawandels. Vor allem in Entwicklungsländern sind mehrheitlich Frauen in der Landwirtschaft tätig. Aber Dürren, Überschwemmungen oder andere Katastrophen bedrohen ihre Ernährungsgrundlagen und Einkommensquellen.
    Yanniek, die Leiterin der Regeneration Academy, steht mit Gemüse in den Händen in ihrem Gemüsegarten und lächelt.
    Bäume auf dem Acker, Wasserrinnen auf dem Feld - mit neuen Formen der Landnutzung reagieren Landwirtinnen und Landwirte auf den Klimawandel.09.05.2024 | 29:45 min
    Das ist auch in Nigeria so, dem Heimatland von Adenike Oladosu. Sie kennt die Probleme, die Frauen hier aufgrund des Klimawandels haben und setzt sich deswegen für den Klimaschutz ein. Die Gründerin von Fridays for Future in Nigeria informiert die Menschen vor Ort über den Klimawandel und gibt Tipps, wie die Frauen ihre Ernte steigern können. Darüber hinaus berichtet sie weltweit über die Auswirkungen der globalen Erwärmung in ihrem Land. Die Klimaaktivistin ist eine von zahlreichen Frauen, die an der Spitze der Klimabewegung stehen.

    Frauen für den Klimaschutz

    Denn diverse Studien zeigen: Frauen setzen sich stärker für Klimaschutz und Nachhaltigkeit ein. In der Privatwirtschaft zum Beispiel haben Frauen in Führungspositionen einen positiven Effekt auf die Nachhaltigkeit des Unternehmens: Eine Bloomberg-Studie stellte fest, dass Unternehmen, bei denen mehr als 30 Prozent Frauen im Vorstand sitzen, weltweit eine bessere Klimaschutzpolitik betreiben. Zudem investieren Unternehmen mit einer Frau an der Spitze eher in erneuerbare Energien und die Verbesserung der Energieeffizienz.
    Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Alexander Schweitzer, DBU-Kuratoriumsvorsitzender Prof. Dr. Kai Niebert, DBU-Generalsekretär Alexander Bonde, Dr. Franziska Tanneberge, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Dipl.-Ing. Thomas Speidel bei der Verleihung des Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung.
    Die Moorforscherin Franziska Tanneberger und der Ingenieur Thomas Speidel wurden mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet. Bundespräsident Steinmeier würdigte die Preisträger.27.10.2024 | 0:29 min
    Aber auch in der Politik mischen Frauen in Spitzenpositionen mehr in Sachen Klimaschutz mit. Länder mit mehr Frauen im Parlament ratifizieren einer Studie zufolge Umweltverträge eher als andere Länder. Und Vorzeige-Städte in puncto Nachhaltigkeit wie Stockholm, Oslo und Kopenhagen werden von weiblichen Bürgermeisterinnen geführt.

    Wenige Frauen bei der UN-Klimakonferenz

    Doch gerade bei dem weltweit wichtigsten Klimagipfel, der UN-Klimakonferenz, sind Frauen unterrepräsentiert. Bei der letzten Konferenz in Dubai waren 38 Prozent der Delegierten weiblich. Von 133 vertretenen Staatsoberhäuptern waren nach Angaben der Nichtregierungsorganisation CARE International nur 15 Frauen.

    COP16 in Kolumbien
    :Bitteres Ende der Weltnaturkonferenz

    Nach einem Verhandlungsmarathon musste die Weltnaturschutzkonferenz abrupt abgebrochen werden. Die Bilanz: trotz kleiner Erfolge eine riesige Lücke beim wichtigsten Thema.
    Elisa Miebach, Cali, Kolumbien
    Abschlusssitzung der COP16 in Cali, Kolumbien
    mit Video
    Das Thema der Geschlechterungleichheiten wurde lange kaum beachtet bei den jährlich stattfindenden UN-Klimakonferenzen. Dank Stimmen wie der von Adenike Oladosu kommt es langsam auch in den Köpfen der Politik an. Mittlerweile wurde ein Gender-Aktionsplan verabschiedet: Der soll sicherstellen, dass beim Klimaschutz alle Geschlechter beachtet werden.

    ZDFheute-KlimaRadar
    :Daten zum Klimawandel im Überblick

    Der weltweite Ausstoß von CO2 steigt weiter an: Für 2024 erwarten die Forschenden des Global Carbon Projects erneut einen Rekordwert. Welche Länder am meisten ausstoßen.
    von Moritz Zajonz
    Fünf Icons mit Fabrikschlot, Blitz, Thermometer vor Deutschland und Weltkarte, und einem Haus über Wellen. Im Hintergrund ein Braunkohlekraftwerk.
    Grafiken

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

    Sie wollen stets auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie bei unserem ZDFheute-WhatsApp-Channel genau richtig. Egal ob morgens zum Kaffee, mittags zum Lunch oder zum Feierabend - erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Mini-Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Melden Sie sich hier ganz einfach für unseren WhatsApp-Channel an: ZDFheute-WhatsApp-Channel.

    Mehr zum Thema Klimawandel