Beschleunigte Erderwärmung: Unheilvolle Klima-Entwicklung

    Erderwärmung beschleunigt:Unheilvolle Entwicklung des Klimas

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    Die monatlichen Durchschnittstemperaturen werden immer höher, die Erderwärmung beschleunigt sich laut aktueller Studien dramatisch. Doch es gibt Lichtblicke.

    Ein Außenthermometer in einem Kleingarten zeigt die Temperatur von knapp 40 Grad an.
    Der Mai war der zwölfte Monat in Folge mit Rekordtemperaturen weltweit. Die Durchschnittstemperatur lag seit dem vergangenen Juni 1,6 Grad höher als in der vorindustriellen Zeit.05.06.2024 | 0:23 min
    Ein Jahr lang weltweite Rekordwerte für jeden Monat - und die Erde erhitzt sich mit zunehmender Geschwindigkeit: Zwei Berichte zum Klimawandel zeigen eine unheilvolle Entwicklung. Der Mai war der zwölfte Monat in Folge, in dem die globale Durchschnittstemperatur einen Rekordwert für den jeweiligen Monat erreichte, wie der EU-Klimawandeldienst Copernicus mitteilte.
    Und die menschengemachte Erderwärmung hat zuletzt so schnell zugenommen wie nie seit dem Start der Aufzeichnungen, wie es im aktuellen Bericht "Indicators of Global Climate Change" (IGCC) heißt.
    Vertrockneter Boden
    2023 war das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen und kein Kontinent erhitzt sich so schnell wie Europa.11.03.2024 | 1:45 min

    Menschengemachter Anstieg der Temperatur

    Allein im vergangenen Jahrzehnt (2014 bis 2023) stieg die Temperatur durch Aktivitäten des Menschen demnach um rund 0,26 Grad. Das sei ein Rekord bei der Aufzeichnung mit Messgeräten, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreiche, berichtet die Gruppe um Piers Forster von der Universität Leeds im Journal "Earth System Science Data".
    Ein Jahrzehnt zuvor (2004 bis 2013) waren es nach Angaben der Universität rund 0,20 Grad Erwärmung.
    Zu berücksichtigen ist bei den Rekordwerten, dass zuletzt Sondereffekte wie das erwärmend wirkende natürliche Klimaphänomen El Niño eine größere Rolle spielten.
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    Was genau sind die Folgen des Klimaphänomens El Niño?07.07.2023 | 1:06 min

    Mehr Treibhausgase, weniger kühlende Aerosole

    Im IGCC-Bericht heißt es, der Anstieg sei einerseits auf den hohen Treibhausgas-Ausstoß zurückzuführen, andererseits sei die Menge an kühlenden Aerosolen in der Atmosphäre gesunken. Beispielsweise war infolge einer neuen Verordnung für sauberere Schiffskraftstoffe der Gehalt an Sulfat-Aerosolen stark zurückgegangen.



    Auch wenn also - etwa durch das Nachlassen von El Niño - nicht stetig weiter neue Rekorde folgen werden: Der Trend des menschengemachten Klimawandels bleibt, solange weiter Treibhausgase erzeugt werden.

    Zwar wird diese Abfolge von Rekordmonaten irgendwann unterbrochen werden, doch die allgemeine Signatur des Klimawandels bleibt bestehen, und es ist keine Änderung dieses Trends in Sicht.

    Copernicus-Direktor Carlo Buontempo

    Im Vergleich zum Zeitraum 1850 bis 1900, der vorindustriellen Referenzperiode, war der Mai den Copernicus-Daten zufolge 1,52 Grad wärmer. Die gemittelte globale Temperatur der vergangenen zwölf Monate - von Juni 2023 bis Mai 2024 - erreichte ebenfalls einen Höchstwert: Sie lag 1,63 Grad über dem vorindustriellen Niveau.
    Die Grafik zeigt anhand von 69 Deutschland-Karten die Dürreintensität des jeweiligen Jahres von 1955 bis 2023. Für den Zeitraum vor 2017 gilt: Dürren traten vereinzelt auf und meist war die Trockenheit auf eine Region konzentriert. Besonders auffällig sind die Jahre 2018 bis 2022. Da war die Dürre fünf Jahre in Folge besonders intensiv. Im Jahr 2021 war zwar nicht ganz Deutschland von der Dürre betroffen. Doch im Nordosten, wo Dürre herrschte, war diese sehr intensiv. Ebenso im Jahr 2023, doch hier war zusätzlich auch der Süden Deutschlands von Dürre betroffen.
    UN-Generalsekretär António Guterres mahnte - wie schon etliche Male zuvor - schnelleres Handeln an:

    Wir brechen die globalen Temperaturrekorde und ernten den Wirbelwind. Es ist die Zeit der Klimakrise. Jetzt ist es an der Zeit zu mobilisieren, zu handeln und zu liefern.

    António Guterres, UN-Generalsekretär

    Klimaforschung
    Wie CO2 den Treibhauseffekt verursacht und wie man das nachweisen kann.18.10.2019 | 3:38 min

    Lichtblick: CO2-Ausstoß scheint sich zu verlangsamen

    Dem IGCC-Report zufolge darf der Mensch grob noch 200 Milliarden Tonnen CO2 produzieren, bevor eine dauerhaft globale Erwärmung auf 1,5 Grad erreicht wird. Das entspreche etwa den aktuellen Emissionen von fünf Jahren. Allerdings ist die Spanne der Schätzung hoch und reicht von 100 bis 450 Milliarden Tonnen.
    Kleiner Lichtblick: Es gebe Belege, "dass sich der Anstieg der CO2-Emissionen im vergangenen Jahrzehnt im Vergleich zu den 2000er-Jahren verlangsamt hat", schreibt das Autorenteam. Je nach gesellschaftlicher Entscheidung könnte das aktuelle Jahrzehnt eine Umkehr einiger Werte bringen.
    Rekordwerte im Ozean
    Die Temperaturen der Weltmeere sind so warm wie noch nie zuvor gemessen.28.03.2024 | 2:01 min
    Der Report IGCC wurde 2023 ins Leben gerufen. Die maßgebliche Quelle für wissenschaftliche Klima-Informationen sei zwar der Weltklimarat (IPCC), schreibt die Universität Leeds. Da dieser aber erst etwa 2027 wieder eine größere Bewertung herausgeben möchte, entstehe eine Lücke, die der Report füllen solle. Diesmal sei er von einem 57-köpfigen Forschungsteam aus 42 Institutionen in 15 Ländern erstellt worden.

    Nachrichten | Wissen
    :Wie der Klimawandel die Erde verändert

    Die Temperaturen steigen weltweit, im Norden deutlich stärker als im Süden. Erfahren Sie am interaktiven Globus, wie die Erderwärmung die Kontinente trifft.
    Globus als Vorschaubild für die 3D-Story "Wie der Klimawandel die Erde verändert"
    Quelle: dpa

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